Wärmstes 1. Halbjahr seit 1880

Seit 1880 werden die weltweiten Klimadaten in einem globalen Netz von Wetterstationen aufgezeichnet. Zur Berechnung von langjährigen Trends werden Indices festgelegt, mit denen die aktuellen Messwerte verglichen werden. So dient die globale Durchschnittstemperatur der beiden Jahrzehnte von 1880 bis 1899 als Index zur Feststellung von Anomalien und aktuell zur Quantifizierung des Temperaturwandels, d. h. der allmählichen Erwärmung der Erdoberfläche. Die Auswertung erfolgt nicht nur für die einzelnen Jahre, sondern auch für die Monate und für die beiden Halbjahre eines jeden Jahres. Was die 1. Halb­jahre betrifft, so wurde erstmals im Jahr 2010 die Marke von 1 °C überschritten (Index: 0 °C). Dies wiederholte sich mit einem ganz leichten Plus im Jahr 2015. Diesen Rekord überbot das diesjährige 1. Halbjahr mit einem gewaltigen Sprung auf 1,3 °C. Dies ist eine Sensation in der 136-jährigen Geschichte der globalen Klimadatenmessung, denn solche Temperatursprünge waren früher nur nach relativ tiefen Werten, nicht aber nach Spitzenwerten aufgetreten.

Es verwundert nicht, dass auch jeder der ersten sechs Monate dieses Jahres einen Rekord aufgestellt hat. Weil auch die Monate von Mai bis Dezember 2015 Rekordmonate gewesen waren, war der Juni 2016 der 14. Rekordmonat in Folge. Die größten Temperaturanstiege erfolgten in Alaska und Nordsibirien. In Europa stiegen die Temperaturen am Atlantik (von Island bis Portugal) am geringsten. |