Arzneimittel und Therapie

Ixekizumab stoppt Psoriasis

Markteinführung des Anti-IL-17A-Antikörpers in Deutschland für 2017 geplant

Die klinischen Daten zu Ixekizumab bestätigen seine Wirksamkeit bei Plaque-Psoriasis über einen Beobachtungszeitraum von 60 Wochen. Die betroffenen Patienten konnten unter Therapie mit dem Antikörper wieder verstärkt am Arbeitsleben teilnehmen.

Die Behandlung von Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) erfolgt meist topisch. Bei schweren Verlaufsformen, beispielsweise bei einem Befall von mehr als 10% der Haut, kommt auch eine systemische Behandlung mit Biologicals infrage.

Vielversprechendes Target: IL-17A

Das proinflammatorische Zytokin IL-17A, das von Th17-Zellen freigesetzt wird, spielt eine zentrale Rolle in der Pathogenese der Psoriasis. Mit Ixekizumab (Taltz®) erhielt neben Secukinumab (Cosentyx®) nun ein zweiter monoklonaler Anti-IL-17A-Antikörper die Zulassung zur Psoriasis-Behandlung durch EMA und FDA. Drei placebokontrollierte, randomisierte klinische Phase-III-Studien (UNCOVER 1 bis 3) bestätigten die Wirksamkeit und Sicherheit von Ixekizumab [1]. Insgesamt 3866 Psoriasis-Patienten mit der Indikation für eine systemische Behandlung oder Phototherapie erhielten subkutan entweder Placebo, 80 mg Ixe­kizumab alle zwei Wochen oder alle vier Wochen. Für UNCOVER 2 und 3 dienten zusätzlich Patienten mit Etanercept-Therapie (50 mg, zweimal wöchentlich) als Kontrollgruppe. Der Beobachtungszeitraum umfasste zwölf bzw. 60 Wochen. Primärer Endpunkt war die Ausdehnung und der Schweregrad der Hautläsionen, evaluiert über den Psoriasis Area and Severity Index (PASI). Unter zwölfwöchiger Behandlung mit Ixekizumab (alle zwei Wochen) erreichten 89,1% der Patienten einen PASI-Wert von 75, 70,9% PASI 90 und 35,3% sogar PASI 100, was eine nahezu vollständige Rückbildung der Plaques bedeutet. Nach 60 Wochen hatten noch mindestens 80% der mit Ixekizumab behandelten Patienten einen PASI 75. Unerwünschte Wirkungen traten unter Ixekizumab häufiger auf als unter Placebo, darunter Nasopharyngitis und Infektionen des oberen Respirationstrakts. Vor allem bei längerer Anwendung von Ixekizumab wurden auch Neutropenien beobachtet.

Foto: Farina3000 – Fotolia.com
Bei schwerem Verlauf der Psoriasis könnte Ixekizumab bald eine Option sein.

Weniger Fehltage

Ein weiterer Endpunkt im Rahmen der UNCOVER-Studien war die Veränderung der Arbeitsproduktivität (Work Productivity and activity impairment-Psoriasis, WPAI-PSO). Mithilfe eines Patientenfragebogens wurden unter anderem der Beschäftigungsstatus oder die Anzahl von krankheitsbedingten Fehlstunden ermittelt [2]. Patienten unter Ixekizumab-Therapie erzielten hierbei höhere Verbesserungen des WPAI-PSO-Scores als Placebo- oder Etanercept-behandelte Patienten nach zwölf bzw. 60 Wochen. Die Gabe von Ixekizumab könnte damit mit einer verringerten finanziellen Belastung aufgrund von Arbeitsausfällen einhergehen.

Neue Generation von Antikörpern

Zu den neuen Anti-IL-17A-Antikörpern zur Psoriasis-Behandlung zählt auch Brodalumab, der anders als Ixekizumab und Secukinumab gegen den IL-17-Rezeptor gerichtet ist und dessen Antrag auf Zulassung von der FDA bereits akzeptiert wurde. In klinischen Studien der Phase III zeigte sich auch hier eine Überlegenheit gegenüber anderen Therapieoptionen wie Ustekinumab. Es bleibt spannend, wie sich die neue Antikörpergeneration auch über einen Beobachtungszeitraum von 60 Wochen hinaus behauptet. |

Quelle

[1] Gordon KB et al. Phase 3 Trials of Ixekizumab in Moderate-to-Severe Plaque Psoriasis. N Engl J Med 2016, published online 8. Juni

[2] Armstrong AW et al. Effect of Ixekizumab Treatment on Work Productivity for Patients With Moderate-to-Severe Plaque Psoriasis: Analysis of Results From 3 Randomized Phase 3 Clinical Trials. JAMA Dermatol 2016;152(6):661-669

Apotheker Dr. André Said

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