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Aus den Ländern
Appell an die Politik und Preis für NDR-Journalisten
Sommerabend der Apothekerkammer Schleswig-Holstein
Im Gegensatz zu früheren Sommerabenden waren keine Vertreter der Landesregierung zu Gast. Doch konnte Ehmen einige Landtagsabgeordnete, darunter erstmals Wolfgang Kubicki, Vorsitzender der FDP-Fraktion, zahlreiche Vertreter anderer Heilberufe und der Krankenkassen sowie Journalisten begrüßen.
Freiberuflichkeit sichern
Ehmen erklärte, um das Gesundheitswesen mit seiner hohen Qualität zu erhalten, müssten die Heilberufe zum Wohl der Patienten reibungslos zusammenarbeiten. Dafür müssten Politik und Krankenkassen den freiberuflich tätigen Heilberuflern eine glaubhafte Perspektive für die eigene Praxis oder Apotheke geben. Ehmen forderte mehr politische Unterstützung für die freien Heilberufler, „damit unser ganzes heilberufliches Potenzial für den Patienten genutzt werden kann“.
Dass die Angebote der Apotheker im E‑Health- und im Präventionsgesetz nicht aufgegriffen wurden, betrachtet Ehmen als fachlich falsch. Außerdem werfe dies die Frage auf, ob die Gesundheitspolitik die Apotheker als Partner des freiberuflichen Gesellschaftsvertrags überhaupt noch ernst nehme. Mit Blick auf die GKV mahnte Ehmen: „Wenn unsere Grenzen durch die Engstirnigkeit des Controllings in der gesetzlichen Krankenversicherung immer enger gezogen werden, sind wir unsererseits auch nicht mehr in der Lage, unseren Versorgungsauftrag in der bislang gewohnten Art patientenorientiert zu interpretieren.“ Ehmen appellierte an die Politik, das gemeinsame Ziel, die bestmögliche Patientenversorgung, nicht aus den Augen zu verlieren, und forderte, gemeinsam mit den Heilberuflern nach Lösungen zu suchen.
Beitrag über Flüchtling ausgezeichnet
Die Freiberuflichkeit ist auch das verbindende Element in der IDH. Diese nur in Schleswig-Holstein bestehende gemeinsame Organisation der Verbände der akademischen Gesundheitsberufe bietet der Öffentlichkeit einen einheitlichen Ansprechpartner für gesundheitspolitische Fragen. Beim politischen Sommerabend verlieh die IDH zum 16. Mal ihren „Medienpreis Gesundheit“ für unabhängige und kritische Berichterstattung zu Gesundheitsthemen mit Bezug zum Land Schleswig-Holstein. Ausgezeichnet wurden Constantin Gill und Christian Schepsmeier, zwei Journalisten des Norddeutschen Rundfunks, für ihren Hörfunkbeitrag „Nach der Flucht kommt das Trauma“. Der Beitrag wurde im März 2015 auf NDR 1 und NDR Info ausgestrahlt. Darin wird über einen Flüchtling aus Afghanistan berichtet, der infolge seiner Flucht psychisch erkrankte. Eine ambulante Psychotherapie ist jedoch für Flüchtlinge nur unter besonderen Bedingungen vorgesehen. Außerdem trauen sich nur wenige Psychologen die Behandlung von Patienten mit Kriegstraumata zu. In diesem Fall konnte der Flüchtling dennoch eine solche Therapie erhalten und wurde erfolgreich behandelt.
Dr. Michael Diercks, der stellvertretende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, die den Vorsitz der IDH innehat, übergab den Preis an die NDR-Journalistin Gabriele Lüeße, die ihn für ihre Kollegen in Empfang nahm. Diercks berichtete, dass 40 Bewerbungen für den Preis eingegangen sind (überwiegend aus Printmedien), die alle über eine hohe journalistische Qualität verfügten. |
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