DAZ aktuell

„DrEd-Verbot“ wackelt

Parlamentarier wehren sich gegen Fern-Verschreibungsverbot

BERLIN (bro/ral) | Der Gesetzgeber will verbieten, dass ausländische Online-Arztpraxen Rezepte per Mail nach Deutschland schicken. Eigentlich, denn eine Gruppe Parlamentarier will offenbar das Fern-Verschreibungsverbot verhindern.

Auf dem Kongress des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA) sagte Kordula Schulz-Asche, Berichterstatterin für das Thema Arzneimittel in der Grünen-Fraktion: „Es muss auch in Zukunft in Ausnahmefällen möglich sein, dass beispielsweise chronisch Kranke oder Menschen auf dem Land ein Rezept über das Internet ausgestellt bekommen. Wir haben gehört, dass die Bundesregierung daran noch einmal etwas ändern will.“ Schulz-Asche bezeichnete das Verhalten der Bundesregierung in dieser Frage als „inkohärent“. Auf der einen Seite wolle man die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben, andererseits wolle man verhindern, dass eine neue, digitale Versorgungsform flächendeckend genutzt werden könne.

Auch in den Regierungsfraktionen scheint der Widerstand gegen das sogenannte „DrEd-Verbot“ größer zu werden. Der SPD-Politiker Dirk Heidenblut, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, sagte: „Ich bin überhaupt nicht glücklich darüber, dass das DrEd-Verbot im Gesetzesentwurf steht.“ Mit Blick auf das Gesetzgebungsverfahren merkte er an: „Ich habe die letzte Hoffnung noch nicht verloren, dass das Verbot wieder gestrichen wird.“ Der Bundestag will die 4. AMG-Novelle noch vor der Sommerpause beschließen, das Vorhaben soll schon im August in Kraft treten. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.