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Ist nicht immer „Tag der Apotheke”?
BAH-Gesundheitsmonitor zeigt hohes Vertrauen in Apotheken
Seit 2013 untersucht der Deutsche Gesundheitsmonitor des BAH regelmäßig und repräsentativ das Gesundheits- und Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sowie ihre Einstellung zu bestimmten Institutionen und Themen rund um die Gesundheitsversorgung. Regelmäßig wird auch Fragen rund um die Apotheke nachgegangen.
Der Deutsche Gesundheitsmonitor des BAH
Seit 2013 befragt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Nielsen im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) regelmäßig die Bevölkerung in Deutschland nach ihrem Gesundheits- und Wohlempfinden. Ziel dieser empirischen und repräsentativen Erhebung ist es, die Verbraucher besser zu verstehen sowie dem Gesundheitssystem und seinen Akteuren Hinweise auf weitere Fragestellungen und Anlass für Diskussionen mit den Partnern im Gesundheitswesen und der Politik zu geben.
Der Deutsche Gesundheitsmonitor wird vier Mal im Jahr mit einer Stichprobe von n = 1000 nach den Maßstäben des ADM (Arbeitskreises Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute) mittels Telefoninterview repräsentativ empirisch erhoben. Er besteht aus drei Modulen:
- Deutscher Gesundheitsindex
- Image-Monitor Gesundheitssystem
- Brennpunktthemen
Das Kernstück des BAH-Gesundheitsmonitors ist der Deutsche Gesundheitsindex. Er ist das Ergebnis der periodisch empirischen Bevölkerungsbefragung im Bereich der persönlichen Wahrnehmung von Themen rund um die Gesundheit. Dazu werden die Antworten auf Fragen zum persönlichen Wohlbefinden, der Stimmung und persönlichen Belastung sowie der objektivierten Gesundheit ausgewertet und in einem Index zum Ausdruck gebracht. Der Image-Monitor Gesundheitssystem spiegelt die persönliche Wahrnehmung der Befragten von Leistungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit der Akteure im Gesundheitswesen wider. Dabei wird auf das System an sich, auf die Gesundheitsvorsorge, das Vertrauen ebenso eingegangen wie auf Leistungen. Im Modul 3 „Brennpunktthemen“ werden aktuelle Themen oder Maßnahmen aufgegriffen.
Apotheken bei Vertrauensskala weiterhin vorn
In jedem Quartal erhebt der Deutsche Gesundheitsmonitor des BAH unter anderem, wie hoch das Vertrauen der Bürger in einzelne Akteure des Gesundheitswesens ist. Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2013 führen die Apothekerinnen und Apotheker die Skala an und erreichten im ersten Quartal 2016 mit 72 Prozent Anteil „hohes Vertrauen“ den bisherigen Spitzenwert. Zum Vergleich: die Ärzte erreichten zu diesem Zeitpunkt 61 Prozent.
Das Vertrauen erfahren die Menschen oft in „ihrer“ Apotheke. So zeigt die Erhebung aus dem ersten Quartal 2016, dass zwei Drittel in aller Regel dieselbe Apotheke aufsuchen. Bei den Frauen ist dies etwas ausgeprägter als bei den Männern (73% versus 65%). Bereits 48 Prozent der 18- bis 29-Jährigen geben an, eine Stammapotheke zu haben. Mit steigendem Alter steigt dieser Anteil (gut 80% bei den über 60-Jährigen). Zum Zeitpunkt dieser Erhebung sagten die Bürger aus, innerhalb der vorausgegangenen drei Monate im Durchschnitt rund dreimal eine Apotheke besucht zu haben. Wenn auch die Besuchshäufigkeit der Personen unter 30 Jahren unterdurchschnittlich ist, so haben sie, die sie das Kundenpotenzial der Zukunft sind, dennoch zu 33% einmal eine Apotheke aufgesucht. In den höheren Altersstufen gleichen sich die Besuchshäufigkeiten an – bei leichter bis mäßiger Steigerung mit zunehmendem Alter. Jeweils die Hälfte derjenigen, die innerhalb der letzten drei Monate eine Apotheke besucht haben, hat dabei ein Kassenrezept eingelöst oder ein rezeptfreies Arzneimittel gekauft. Jeder Fünfte kam mit einem Privatrezept in die Apotheke. Zwölf Prozent der Befragten legten in der Apotheke ein Grünes Rezept vor.
Kompetenz ist gefragt
In der Befragungswelle im ersten Quartal 2016 sollten die repräsentativ ausgewählten Bürger angeben, worauf sie bei ihrem Apothekenbesuch besonderen Wert legen. Demnach ist 97 Prozent der Befragten besonders die fachliche Kompetenz wichtig. Für 79 Prozent ist bedeutsam, dass man sich für sie Zeit nimmt. Die Nähe der Apotheke zum Wohnort ist für drei Viertel der Menschen ein bedeutender Faktor.
Im Apothekenalltag ist bekanntlich die Versorgung mit Rabattvertragsarzneimitteln mit besonderen Herausforderungen behaftet. Auch dabei ist Kompetenz gefragt – Fach- und Sozialkompetenz. In der jüngsten Erhebung zum Deutschen Gesundheitsmonitor des BAH gaben 55 Prozent der Befragten an, dass bei ihnen schon einmal ein Austausch aufgrund eines Rabattvertrags erfolgte. In 85 Prozent dieser Fälle erhielten sie gemäß ihren Angaben seitens der Apothekerin/des Apothekers eine Erklärung zum Hintergrund des Austauschs. Von denjenigen, die das aufgrund eines Rabattvertrags ausgetauschte Arzneimittel ohne weitere Bedenken eingenommen haben (63%), gaben 77 Prozent eine gleich gute Wirkung und elf Prozent eine schlechtere Wirkung im Vergleich zum zuvor erhaltenen Arzneimittel an. In einer vergleichbaren Befragung im Jahr 2013 zeigte sich noch eine größere Skepsis gegenüber dem Arzneimittelaustausch infolge von Rabattverträgen. Wie immer man fachlich oder persönlich zu aut idem und den Rabattverträgen stehen mag. Fakt ist, auch in Bezug auf die Umsetzung der Rabattverträge haben die Apotheken „ihren Job“ gut gemacht, so wie jeden Tag.
Für die Patientinnen und Patienten und ihre Versorgung mit Arzneimitteln – ärztlich verordneten oder rezeptfreien Arzneimitteln im Rahmen der Selbstmedikation – ist jeder Tag ein guter „Tag der Apotheke“. |
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