Prisma

Mobilfunk ohne Reue?

Strahlenbelastung möglichst reduzieren

cae | Die von Handys, Smartphones und Tablets erzeugten elektromagnetischen Felder könnten die Gesundheit gefährden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) quantifiziert in einer Liste die Strahlung der angebotenen Mobilfunkgeräte und gibt Tipps, die individuelle ­Exposition zu verringern.
Foto: Gina Sanders – Fotolia.com

Gerade Kinder könnten durch die langfristige Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern gesundheitlich gefährdet werden. Eltern sollten deshalb darauf ­achten, dass sie eher einen mäßigen Gebrauch von Mobilfunkgeräten machen.

Jedes betriebsbereite oder in Betrieb befindliche Mobilfunkgerät erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das nicht nur die Kommunikation ermöglicht, sondern auch Nebeneffekte auf die unmittelbare Umgebung hat. Insbesondere strahlen die Geräte Energie ab, die von verschiedenen Materialien in unterschiedlichem Maße absorbiert wird. Die spezifische Absorptionsrate des menschlichen Körpers beträgt je nach dem Typ des Mobilfunkgerätes 0,6 bis 2 Watt pro Kilogramm. Nimmt man 1,25 W an, absorbiert ein 80 kg schwerer Erwachsener 100 W, was etwa der natürlichen Wärmestrahlung seines Körpers entspricht. Diese beträgt nach einer alten Faustregel so viel wie eine starke Glühbirne (aus der Zeit vor der Energiewende).

Die vom Menschen absorbierte Strahlung erhöht die Körperkerntemperatur; dies tun andere natürliche und künstliche Wärmequellen zwar auch, und bekanntlich reagiert der Körper darauf mit einem intensivierten Blutkreislauf und Schwitzen. Die elektromagnetischen Felder haben bei der für Mobilfunkgeräte typischen Größenordnung aber möglicherweise noch andere, derzeit nicht sicher nachweisbare Wirkungen. So meldete die Krebsbehörde der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2013, dass sie das Risiko für einige Karzinome wie Gliome (Hirntumoren) erhöhen könnten. Zudem könnten bestimmte Gesundheitsschäden, über die sich jetzt naturgemäß nur spekulieren lässt, erst nach langjähriger Exposition auftreten. Deshalb empfiehlt das BfS, wann immer möglich anders als mobil zu telefonieren und die Exposition durch elektromagnetische Felder beim mobilen Telefonieren zu verringern; hier die wichtigsten Tipps:

  • Wenn ein Festnetzanschluss vor­handen ist, nicht mobil telefonieren;
  • lieber eine SMS senden als mobil telefonieren;
  • das Smartphone auf WLAN umschalten, falls möglich;
  • nicht bei schlechtem Empfang telefonieren, z. B. nicht in Autos ohne Außenantenne;
  • den vom Hersteller empfohlenen Mindestabstand einhalten;
  • wer einen Herzschrittmacher hat, sollte ein betriebsbereites Handy nicht am Oberkörper (Hemd- oder Jackentasche) tragen und einen Mindestabstand von 20 cm zum Herz einhalten.

Zum Schluss eine erfreuliche Nachricht: Laut Liste des BfS ist die Hälfte der angebotenen Smartphones relativ strahlungsarm. |

Quelle

www.bfs.de, Pressemitteilung vom 15.12.2015

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.