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PKA stehen schlechter da

WSI vergleicht die Gehälter verschiedener Einzelhandelskaufleute

Experten der Hans-Böckler-­Stiftung haben neue Zahlen zu den Gehältern von Einzelhandelskaufleuten veröffentlicht. Sie liegen deutlich höher als die Gehälter von PKA: schlechte Voraussetzungen, um das pharmazeutisch-kaufmännische Berufsbild attraktiver zu machen.

Kaufleute im Einzelhandel gleichen in vielerlei Hinsicht Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Auch sie durchlaufen eine dreijährige Ausbildung und sind für Einkauf, Bestellungen, für die Buchhaltung oder für das Marketing zuständig. Der größte Unterschied liegt in der Beratung von Kunden – bei Einzelhandelskaufleuten die Regel, bei PKA eher die Ausnahme.

Mit Tarifbindung mehr Gehalt

Jetzt haben Mitarbeiter des WSI-Tarif­archivs Daten einer Online-Befragung ausgewertet. An ihrer Studie beteiligten sich 418 Einzelhandelskaufleute. Ihr durchschnittliches Bruttomonatseinkommen lag, gemessen an 38 Stunden pro Woche, bei durchschnittlich 2329 Euro. Ohne Tarifvertrag waren es 2204 Euro im Monat, mit Tarifvertrag rund 2539 Euro. Während 79 Prozent der Befragten in Betrieben mit Tarifbindung Weihnachtsgeld bekommen, liegt dieser Anteil in Betrieben ohne Tarifbindung lediglich bei knapp 53 Prozent. „Unsere Daten unterstreichen einmal mehr, dass Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung mehr verdienen und häufiger Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten als dort, wo keine Tarifverträge gelten“, sagt WSI-Experte Dr. Heiner Dribbusch. Zum Vergleich: Das Tarifgehalt von PKA liegt derzeit in den meisten Kammerbezirken* zwischen 1710 Euro im ersten und zweiten Berufsjahr und 2095 Euro brutto ab dem 14. Berufsjahr – für 40 Wochenstunden. Im Rahmen einer großen Online-Umfrage ermittelt ADEXA derzeit die aktuell gezahlten Gehälter. Wenn Sie noch nicht mitgemacht haben, finden Sie hier weitere Informationen: www.adexa-online.de/tarifumfrage_2016.

Weniger PKA-Ausbildungsplätze

Um die Zukunft des PKA-Berufs ist es schlecht bestellt. „Spannende Tätig­keiten allein reichen nicht aus“, sagt ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt, die für den Bereich Tarife zuständig ist. Kratt weiter: „Ohne eine faire Bezahlung werden immer mehr Jugendliche, die sich für kaufmännische Themen interessieren, Ausbildungen in anderen Bereichen absolvieren.“ Die Anzahl der PKA und Apothekenhelferinnen verringerte sich laut ABDA in drei Jahren von 33.269 (2012) über 33.220 (2013) auf 32.946 (2014). Eindeutiger sieht der Abwärtstrend bei den PKA-Ausbildungsplätzen aus: 2012 waren es 4244, 2013 noch 3903, und 2014 gab es nur 3724 Lehrstellen.

Das Gehalt mag nur einer von mehreren Faktoren bei der Berufswahl sein – aber ein relativ wichtiger. |

Michael van den Heuvel

Quellen

WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung; www.lohnspiegel.de/html/411.php

ABDA – Zahlen, Daten, Fakten; www.abda.de/service/publikationen/zdf

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