Arzneimittel und Therapie

Aliskiren plus Enalapril erhöhen UAW-Risiko

Duale Renin-Blockade bei Herzinsuffizienz nicht empfehlenswert

rr | 2014 hatte das BfArM einen Beschluss der EU-Kommission umgesetzt, der wegen erhöhter Risiken einer dualen Renin-Blockade von Kombinationen aus den Klassen der ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten und Renin-Inhibitoren abrät. Eine neue Studie bei Herzinsuffizienz bestätigt nun die Einschätzung.

An der doppelblinden Studie nahmen über 7000 Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA-Stadien II bis IV und einer Ejektionsfraktion von 35% und weniger teil. Es wurde eine vierwöchige Run-in-Phase vorgeschaltet, in der die Probanden probeweise mit der Studienmedikation behandelt wurden. Nur Patienten, die keine Komplikationen zeigten, wurden auf die drei Studienarme aufgeteilt: 2336 erhielten den ACE-Hemmer Enalapril in der Dosierung 5 mg oder 10 mg zweimal täglich, 2340 den Renin-Inhibitor Aliskiren 300 mg einmal täglich und 2340 beide Arzneistoffe in den entsprechenden Dosierungen. Begleittherapien wie Betablocker wurden beibehalten.

Nach einer Nachbeobachtungsphase von im Median 36,6 Monaten zeigte sich durch die Kombinationstherapie kein Zusatznutzen im Vergleich zu den jeweiligen Monotherapien. Der primäre Endpunkt – Tod infolge kardiovaskulärer Ereignisse oder Hospitalisierung wegen Verschlechterung der Herzinsuffizienz – wurde von 34,6% der Patienten in der Enalapril-Gruppe, 33,8% in der Aliskiren-Gruppe und 32,9% derjenigen Gruppe erreicht, die beide Arzneistoffe in Kombination einnahmen. Die Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen waren nicht signifikant. Die Studienautoren schlussfolgern, dass die Kombinationstherapie von ACE-Hemmer und Renin-Inhibitor keinen Vorteil in der Therapie der Herzinsuffizienz bringt. Im Gegenteil war das Risiko für symptomatische Blutdruckabfälle erhöht, ebenso für renale Dysfunktion und Hyperkaliämie. Von einer kombinierten Gabe wird abgeraten. |

Quelle

McMurray JJV et al. Aliskiren, Enalapril, or Aliskiren and Enalapril in Heart Failure. N Engl J Med 2016, published online 4. April.

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