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Hohe Dunkelziffer: Neuropathie bei Diabetikern oft unerkannt

Neuropathien sind eine häufige und gefürchtete Folge eines Diabetes. Obwohl dies seit Langem bekannt ist, wird die Diagnose einer Neuropathie häufig erst spät gestellt und die Dunkelziffer ist entsprechend hoch. Das zeigte zuletzt die Dezember 2015 im „Journal of Diabetes and Its Complications“ veröffentlichte PROTECT-Studie.

Für die Studie wurden über 1000 podologische Untersuchungen aus den Jahren 2013 und 2014 in 26 Städten herangezogen. Durchgeführt wurden die Untersuchungen im Rahmen einer bundesweiten Informations- und Aktionstour der Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“. Bei über 50 Prozent der Stu­dien-Teilnehmer mit bekanntem Typ-2-Diabetes wurden Anzeichen für eine beginnende oder klinisch manifeste periphere Neuropathie festgestellt. 62 Prozent von ihnen hatten vor der Untersuchung angegeben, dass bei ­ihnen keine entsprechende Diagnose bekannt war. Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes lag der Anteil neu entdeckter Neuropathie-Verdachts­fälle bei 36 Prozent.

Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich sogar bei mehr als der Hälfte der Untersuchten ohne bekannten Diabetes ein Neuropathie-Verdacht ergab. Die Studienautoren vermuten hierfür als mögliche Ursache einen hohen Anteil bisher unerkannter (Prä-)Diabetes-Fälle, bei denen sich bereits eine Neuropathie als Folgeerkrankung entwickelt hat. In einer Teilgruppe wurde zusätzlich der HbA1c-Wert erfasst und ausgewertet. Diese Daten zeigen, dass über 30 Prozent der Untersuchten ohne vorher bekannten Diabetes einen auffälligen HbA1c-Wert ≥ 5,7 Prozent hatten. „Die alarmierenden Ergebnisse der PROTECT-Studie verdeutlichen, wie wichtig die Aufklärung über die diabetische Neuropathie und die regelmäßige Untersuchung der Füße sind, insbesondere wenn Warnsignale wie Kribbeln, Brennen, Taubheit oder Schmerzen an den Füßen auftreten,“ sagt Prof. Dr. Dan Ziegler, stellvertretender Direktor am Institut für Klinische Diabetologie des Deutschen Diabetes Zentrums der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Vorsitzender des wissenschaft­lichen Beirates der Aufklärungs­initiative.

Über die Aufklärungsinitiative

Mit der Aufklärungsinitiative „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ informieren Wörwag Pharma und die Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) zusammen mit Diabetologen und Neurologen über die diabetische Neuropathie, um Früherkennung und rechtzeitige Therapie zu fördern und Komplikationen wie das diabetische Fußsyndrom zu verhindern. Im Rahmen der Aufklärungsinitiative ist die Informationstour seit mehr als zwei Jahren deutschlandweit aktiv und klärt Menschen mit Diabetes und Interessierte mit verschiedenen Aktionen auf Gesundheits- und Diabetesmessen über die diabetische Neuro­pathie auf. Interessierte können am Stand auf dem Barfuß-Parcours ihr Gespür in den Füßen testen, mit Experten vor Ort ein Beratungsgespräch führen und/oder eine podologische Fußuntersuchung durchführen lassen. Besucher können auch ihren HbA1c-Wert messen. Weitere Informationen und neue Tourtermine finden Interessierte im Internet unter www.hoerensieaufihrefuesse.de.


Wörwag Pharma GmbH & Co.KG, Calwer Str. 7, 71034 Böblingen, www.woerwagpharma.de

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