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- AZ 31/2016
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Gesundheitspolitik
Kommentar: Dreister Vorschlag
Haben die Apotheker sich zu früh gefreut? Das lassen zumindest Äußerungen von SPD-Seite zum jüngst vorgestellten Referentenentwurf für das AM-VSG befürchten. Bekanntlich soll nun endlich die Vergütung bei Rezepturen und BtM-Abgabe erhöht werden. Doch bei der SPD scheint man den Apothekern kein zusätzliches Honorar zu gönnen.
Bereits im April hatten die gesundheitspolitischen Sprecher und Berichterstatter für Arzneimittel der Regierungsfraktionen in einem „Grundlagenpapier“ eine Deckelung der 3%-Marge bei Hochpreisern und eine Erhöhung bei Rezepturen und BtM-Gebühren vorgeschlagen. Der Referentenentwurf des AM-VSG sieht nun jedoch eine „echte“ Honorarerhöhung ohne Kürzung bei den Hochpreisern vor – und das stößt bei der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD Hilde Mattheis auf Widerspruch (siehe nebenstehenden Beitrag: „Will die SPD die Honorarerhöhung verhindern?“). Sie hält an der Deckelung fest und will Unterstützer suchen.
Dass die seit Langem versprochene und in der Sache unstrittige Honorarerhöhung bei Rezepturen und BtM-Abgabe an anderer Stelle bei den Apothekern selbst wieder eingespart werden soll, ist ziemlich dreist. Und man fragt sich, für wie dumm manche Politiker die Apotheker halten, wenn sie ihnen eine solche Umverteilung noch als Wohltat verkaufen wollen. Vielleicht sollte man bei der nächsten Diätenerhöhung als Kompensation die Aufwandsentschädigung für die Abgeordneten entsprechend kürzen. Das würde nicht nur den Steuerzahler entlasten, sondern womöglich auch bei Hilde Mattheis und ihren Genossen mehr Verständnis für die Situation der Apotheker wecken.
Dr. Christine Ahlheim
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