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- AZ 16/2016
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Gesundheitspolitik
Kommentar: Nicht ohne Prozente
Rezepturen und BtM-Dokumentationen müssen zumindest mit den jeweiligen Teilkosten honoriert werden. Doch das Geld dafür den Apotheken an anderer Stelle wegzunehmen, löst keine Probleme, sondern verschiebt sie nur. Es bei den Hochpreisern einzusparen, wie im jüngsten Vorschlag der Regierungsfraktionen angedacht, würde sogar die Versorgung gefährden. Denn die Belieferung dieser Rezepte ist schon jetzt ein Lotteriespiel. Wenn das Arzneimittel beschädigt wird, der Privatpatient nicht zahlen kann, die Krankenkasse retaxiert oder sonst etwas schief geht, ist der Schaden gewaltig.
Dagegen ist der Vorteil im positiven Fall sehr begrenzt. Wenn der Aufschlag auf Hochpreiser nun auch noch gedeckelt wird, schwindet die letzte Chance, für einen Zahlungsausfall vorzusorgen. Ohne eine prozentuale Marge ist Handel unmöglich, denn jede Absicherung muss notwendigerweise an den Wert gekoppelt sein. Die kaufmännische Logik, aus einer Handelsspanne alle Kosten zu finanzieren, würde nicht mehr gelten.
Ohne Spanne würde aus dem Auch-Kaufmann mit Verantwortung für seine Ware ein Nur-noch-Dienstleister. Um die Versorgung sicherzustellen, wäre dann eine staatliche Versicherung nötig, die die Risiken der Hochpreiser übernimmt.
Konsequenterweise sollten die Apotheker dann als Ersatz für ihre Spanne einzelne Gebühren für jede Kleinigkeit einfordern, wie die Anwendung von Rabattverträgen, den Umgang mit Kühlware und das Einholen von Genehmigungen. Ob die Politik das alles wirklich will, sollten sich die Parlamentarier gut überlegen.
Dr. Thomas Müller-Bohn
Lesen Sie dazu auch den Beitrag "Wirtschaftsministerium: Keine Änderung der AMPreisV" in dieser AZ-Ausgabe.
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