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Gesundheitspolitik
Kommentar: Bestechende Idee
Wir warten weiterhin auf Neuigkeiten von ARMIN. Währenddessen starten Ärzte, Apotheker und AOK Nordost in Greifswald eine vielversprechende Variante für den Einstieg in das Medikationsmanagement (siehe den Beitrag „Medikationskonsil in Greifswald startet“). Dass der Arzt die Leistung des Apothekers auf einem Rezept verordnet, ist eine bestechende Idee – und es ist gut, dass sie nun erprobt wird. Damit erübrigt sich viel Einschreibungsbürokratie. Noch wichtiger ist, dass dies ein gewohnter Ablauf für den Arzt ist. Der Apotheker wird auf ärztliche Veranlassung tätig wie bei einer Überweisung zum Facharzt. Der Arzt kann keine Einmischung beklagen und wird die Antwort des Apothekers sogar erwarten. Konkurrenz um das Honorar erübrigt sich, denn der Arzt entscheidet, wie viele Rezepte er ausstellt.
Inhaltlich geht es zunächst um einen vom Apotheker reflektierten Medikationsplan, nicht nur um eine Liste, wie sie künftig vorgeschrieben sein wird. Doch das Ziel dahinter sollte sein, Ärzte und Apotheker zum gemeinsamen Medikationsmanagement zusammenzuführen.
Bemerkenswert ist auch der Mut der Vertragspartner in Greifswald, die Zahl der Patienten und die genauen Leistungsinhalte in der Testphase weitgehend offenzulassen. Der Test soll zeigen, was die Praxis braucht. In einer überschaubaren Stadt, in der alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, erscheint das praktikabel – auf Landesebene eher schwierig. Daher sollten Regeln und Inhalte im Testverlauf präzisiert werden, um sie später auf einen größeren Maßstab zu übertragen. Das könnte schneller gehen, als alles von Anfang an klären zu wollen.
Thomas Müller-Bohn
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