Wirtschaft

Fit für die Zukunft

Kassenfusionen geplant/Allianz für fairen Finanzausgleich

cha | Die gesetzlichen Krankenkassen rüsten sich für die Zukunft: Die großen Ersatzkassen Barmer GEK und DAK werden durch Fusionen noch größer, ­zugleich bildet sich eine Allianz von 13 Kassen, die sich für einen faireren Finanzausgleich einsetzen.

Die Fusion ist schon lange geplant, nun wurde am 2. März der Vereinigungsvertrag unterschrieben: Zum 1. Januar 2017 fusionieren die Barmer GEK und die Deutsche BKK. Die neue Barmer versichert nach aktuellen Zahlen rund 9,6 Millionen Menschen und könnte damit zur größten Krankenkasse in Deutschland aufsteigen. Die ­bislang größte Krankenkasse, die TK, hat derzeit 9,5 Millionen Versicherte.

Auch die DAK plant eine Fusion: Nach einem Bericht der Ärzte Zeitung will sie sich zum 1. Juli 2016 mit der BKK Beiersdorf zusammentun. Doch während die Deutsche BKK 1,1 Millionen Versicherte zur Barmer mitbringt, sind es bei der geschlossenen BKK für die Mitarbeiter von Beiersdorf gerade einmal 10.400 (Stand: Ende 2014). Damit setzt die DAK ihre Bestrebungen, sich in Betrieben zu verankern, fort – zuvor gab es schon Fusionen mit der BKK Axel Springer und der Shell BKK.

13 „Verliererkassen“ legen Gutachten vor

Der Risikostrukturausgleich ist schon seit Längerem in der Kritik, nun haben sich 13 gesetzliche Krankenkassen zu einer Allianz zusammengeschlossen, um gegen diese „Wettbewerbsverzerrung“ anzukämpfen. Laut einem Bericht des Handelsblatts will die Gruppe mit Fachgutachten die Schwachstellen herausarbeiten und mit der Politik über Änderungen verhandeln.

Ein erstes Gutachten hatte kritisiert, dass chronische Krankheiten beim Finanzausgleich über­bewertet würden (siehe auch AZ 2015, Nr. 49, S. 4). Nun wurde ein Gutachten des IGES-Instituts vorgelegt, nach dem zu Unrecht extra Geld für jeden Erwerbsminderungsrentner ausgeschüttet werde. Würde diese Regelung abgeschafft, erhielten die Ortskrankenkassen statt 101,12% ihrer echten Ausgaben nur noch 100,67%. |

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