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Prisma
Alzheimer durch Angst vorm Alter
Psychosomatischer Mechanismus unbekannt
Bei 52 Senioren wurde zehn Jahre lang alljährlich ein Hirnscan mithilfe der MRT erstellt. In diesem Zeitraum nahm das Volumen des Hippocampus, einer für das Gedächtnis sehr wichtigen Hirnregion, bei Senioren mit einer negativen Einstellung zum Altern um den dreifachen Betrag ab wie bei den positiv eingestellten Senioren.
Bei 74 Verstorbenen (Ø 88 Jahre) waren die Gehirne hinsichtlich zweier pathologischer Marker der Alzheimer-Demenz untersucht worden: β-Amyloid-Plaques auf den Neuronen und Fibrillen aus hyperphosphorylierten tau-Proteinen in den Neuronen. Die Symptomatik war bei den negativ eingestellten Senioren mehr als doppelt so stark ausgeprägt wie bei den anderen, nachdem bekannte Risikofaktoren wie das Geschlecht (Männer erkranken seltener an Alzheimer als Frauen) „herausgerechnet“ worden waren.
Obwohl die Einstellung zum Alter individuell erfragt wurde, sprechen die Autoren der Studie von einem „Culture-Brain Link“. Sie gehen davon aus, dass gesellschaftliche Normen auch die persönlichen Ansichten prägen, und betrachten die Verhinderung von Altersdiskriminierung (engl. Agism, Ageism) als Ansatzpunkt im Kampf gegen Alzheimer. |
Quelle
Levy BR, et al. A Culture-Brain Link: Negative Age Stereotypes Predict Alzheimer’s Disease Biomarkers. Psychol Aging; Epub 7.12.2015
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