Prisma

Sponge – der synthetische Superschwamm

Mittel gegen Meeresverschmutzung

cae | Hydrophobe, lipophile Materialien mit poröser Struktur sollen verschmutzte Gewässer wieder sauber machen. Wer Badekleidung aus solchem Material trägt, würde beim Schwimmvergnügen nebenbei ein gutes Werk tun.

Es wurden bereits zahlreiche Materialien entwickelt und getestet, die bei ei­ner Ölpest zum Einsatz kommen könnten. Genannt sei eine silylierte Nanocellulose, die an der Forschungsstelle EMPA der ETH Zürich entwickelt wurde. Ausgangsmaterial ist ein wässriger Brei aus nanofibrillierter Cellulose, dem ein reaktives Alkoxysilan zugesetzt wird, sodass die Nanocellulose ihre hydrophilen Eigenschaften verliert; anschließend wird sie durch Gefriertrocknung in eine stabile Form gebracht. Nun kann sie bis zum 50-Fachen ihres Eigengewichts an Mineralöl oder Motoröl aufsaugen. Wenn sie sich bei einer Ölpest mit Öl vollgesogen hat, schwimmt sie auf dem Wasser und kann entsorgt werden.

Ingenieure der University of California in Riverside (UCR) haben ein aus Saccharose gewonnenes Material vorgestellt, das immerhin das 25-Fache seines Eigengewichts an lipophilen Stoffen aufnehmen kann. Die Erfinder empfehlen das von ihnen schlicht „Sponge“ (Schwamm) genannte Ma­terial auch für Badebekleidung. Ein Sponge-Bikini hat kürzlich einen Preis der „Digital Craft Community Reshape“ (www.youreshape.com) gewonnen. Dass sich eine Schwimmerin mit einem vollgesogenen, schweren Bikini wohlfühlt, ist allerdings kaum vorstellbar. |

Quellen

Mit Nanozellulose gegen Ölkatastrophen; http://tv.empa.ch/empa_tv_empa-nanozellulose_20140510.m4v

Cleaning Water One Stroke at a Time; http://ucrtoday.ucr.edu/32330

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