Prisma

Schatten auf der Lichttherapie

Gegen Winterblues wirkt ­Verhaltenstherapie nachhaltiger

cae | In einer US-amerikanischen Studie profitierten Patienten mit Winterdepression von einer Ver­haltenstherapie langfristig mehr als von einer Lichttherapie.
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Wer die Lichttherapie so entspannt genießt, hat keinen Grund, zur Verhaltenstherapie zu wechseln.

Im Winter geht die Sonne in Ländern unserer geografischen Breite morgens spät auf, steigt mittags nur mäßig hoch und geht abends früh unter. Dieser Mangel an Tageslicht gilt als die Haupt­ursache für die Winterdepression, an der im Norden der USA etwa neun Prozent der Bevölkerung leiden. Nach ame­rikanischer Nomenklatur ist sie eine jahreszeitliche Befindlichkeitsstörung (seasonal affective disorder, SAD). Die Lichttherapie gilt als kausale Therapie und ist erwiesenermaßen wirksam, doch jetzt zeigte eine in Vermont (New England) durchgeführte Studie mit 177 Patienten, dass eine kognitive Verhaltenstherapie nachhaltiger wirkt. Nach zwei Therapiewintern erhielten die Patienten im dritten Winter keine Therapie, worauf 46 Prozent der Personen in der Lichttherapiegruppe, aber nur 27 Prozent in der Verhaltenstherapiegruppe eine SAD erlitten. |

Quelle

Rohan KJ, et al. Randomized Trial of Cognitive-Behavioral Therapy Versus Light Therapy for Seasonal Affective Disorder: Acute Outcomes. Am J Psychiatry 2015;172(9):862-869

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