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DAZ aktuell
Das Studium muss sich grundlegend ändern
Bundesverband der Pharmaziestudierenden strebt Studienreform an
Es erinnert an eine Mischung aus Deutschem Apothekertag, Klassenfahrt und Mitgliederversammlung eines Sportvereins, wenn sich einmal im Semester die Vertreter der Studierenden aller 22 pharmazeutischen Institute zu ihrer Bundesverbandstagung – kurz BVT – treffen. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit, die 119. BVT des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) fand im westfälischen Münster statt.
Ein wichtiges Anliegen des BPhD ist eine grundlegende Reform des Pharmaziestudiums. Dafür hat der Verband, auch unter dem Eindruck des Leitbildprozesses und des daraus entstandenen Perpektivpapiers „Apotheke 2030“ vor einem Jahr eine „Arbeitsgruppe Zukunft“ gegründet, die Vorschläge für eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des Studiums erarbeiten und in einem Thesenpapier zusammenfassen will. Zur Zeit wird der Status quo der Pharmazeuten-Ausbildung an den deutschen Universitäten erhoben. Diese erste Phase der „Erhebung des Ist-Zustands“, wie es Vorstand Maximilian Buch formuliert, sei beinahe abgeschlossen. Man habe die Curricula und Studienpläne der Institute erhoben und miteinander verglichen. Noch in diesem Jahr soll eine Umfrage bei den Studenten folgen. Aus deren Ergebnissen ergebe sich in einer zweiten Phase dann der „Soll-Zustand“, so Buch.
Engere Zusammenarbeit mit anderen Berufen
Ein weiteres Anliegen des BPhD ist die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den „Schwesterorganisationen“ der Studierenden anderer Gesundheitsberufe. Hier sieht sich der Verband auf einem guten Weg. So nehmen Vorstandsmitglieder des BPhD an den Semestertagungen des Bundesverbands der Medizinstudierenden Deutschlands (bvmd) und der Veterinärmedizinstudierenden (bvvd) teil. Im Gegenzug besuchte eine Abordnung des bvvd die diesjährige BVT. Doch man sieht noch Luft nach oben, z. B. bei gemeinsamen Aufklärungskampagnen beispielsweise zum Welt-Aids-Tag oder bei Initiativen wie den „Teddy-Kliniken“, in denen Kinder ihre Stofftiere behandeln lassen können.
Wahlmarathon bis in die Nacht
In den letzten Jahren hat sich der BPhD als Interessenvertretung der rund 14.600 deutschen Pharmaziestudierenden und fast 1500 Pharmazeuten im Praktikum professionalisiert. Dabei wurden eine Reihe neuer Arbeitsbereiche definiert, für die der Verband Beauftragte und Koordinatoren hat. In einem wahren Wahlmarathon, der sich bis halb ein Uhr in der Nacht hinzog, wurden etliche dieser Ämter in Münster neu besetzt. Neben der wiedergewählten Schatzmeisterin Nadin Kersten wurden neu gewählt: Carl Vogel zum Beauftragten für Bildung und Tagung (der hts. die BVTs und das PharmaWeekend veranstaltet), Sebastian Lehmann zur IPSF-Contact Person (die den Kontakt zum internationalen Pharmaziestudentenverband IPSF hält), Alicia Trendle zur Beauftragten für Public Relations (hts. für die Sponsorensuche zuständig), Sebastian Walesch zum Beauftragten für Jungpharmazeuten (der sich um den Übergang von Studium/PJ ins Berufsleben kümmert), Hannah Ruhhammer zur Beauftragten für Internet und Presse sowie Hannah Eser zur ersten Beauftragten für Internes, die die Koordination zwischen dem Bundesverband und den Fachschaften vor Ort verbessern soll. Präsidentin des BPhD ist Franziska Möllers, Generalsekretärin Nicole Schorde.
Mehr Transparenz als bei der ABDA
Über Anträge wurde bei der BVT auch abgestimmt. So wurde der Vorstand von den Delegierten verpflichtet, künftig den Bearbeitungsstand der Arbeitsaufträge, die er von den Delegierten der BVT erhalten hat, zu veröffentlichen. Einen ähnlichen Antrag an den ABDA-Vorstand hatte der Deutsche Apothekertag knapp abgelehnt. „Wir gehen mit guten Beispiel voran“, schreibt der BPhD auf seiner Facebook-Seite. |
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