Apotheke und Markt

Schnelle Wirkung, keine Hemmung des Darms

Racecadotril als Behandlungsstrategie bei akutem Durchfall

gmc | Durchfall ist eines der häufigsten gastrointestinalen Symptome. In Deutschland erleidet jährlich etwa jeder Dritte ein- bis zweimal eine akute Durchfallepisode. Eine Option für die Selbstmedikation von akutem Durchfall ist Racecadotril.
Foto: Boehringer Ingelheim

Durchfall ist charakterisiert durch eine erhöhte Stuhlfrequenz (mehr als dreimal täglich), eine wässrig-breiige Stuhlkonsistenz und ein erhöhtes Stuhlgewicht. Akuter Durchfall setzt plötzlich aus völliger Gesundheit ein. Meist ist es nur eine kurz andauernde und selbstlimitierende Störung, die keiner diagnostischen Maßnahmen bedarf. In dieser Situation ist eine symptomatische Behandlung ausreichend. Akuter Durchfall kann aber auch ein bedrohliches Ereignis darstellen, das zu Dehydratation, Elektrolytstörungen und Nierenversagen führen kann. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Menschen und Patienten mit einer Abwehrschwäche in Folge einer Erkrankung oder Medikation. Das Auftreten von Fieber oder Blutabgängen weist auf invasive Erreger hin und macht den Gang zum Arzt und eine entsprechende Stuhldiagnostik notwendig. Eine chronische Diarrhö (länger als drei bis vier Wochen anhaltend) erfordert grundsätzlich diffentialdiagnostische Untersuchungen und eine ärztliche Vorstellung.

Behandlung des akuten Durchfalls

Die Behandlung einer unkomplizierten akuten Diarrhö erfolgt rein symptomatisch. Im Vordergrund steht als Basismaßnahme eine ausreichende orale Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr, am besten mit einer speziellen glucosebasierten Elektrolytlösung. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Salz- und Glucosetrink­lösung mit einer Osmolarität von 245 mOsm/Liter und folgender Zusammensetzung: Glucose 13,5 g/l, Natriumchlorid 2,6 g/l, Kaliumchlorid 1,5 g/l und Natriumcitrat 2,9 g/l. Verschiedene Hersteller bieten eine derartige Lösung in Pulverform zum Auflösen in Wasser an. In schweren Fällen und bei Unfähigkeit einer ausreichenden oralen Flüssigkeitszufuhr ist eine parenterale Therapie notwendig.

Evidenzbasierte Therapie mit Racecadotril

Da die Maßnahme des Flüssigkeits- und Elektrolytersatzes kaum die Durchfalldauer reduziert, können darüber hinaus spezielle Antidiarrhoika verabreicht werden. Hierzu zählen beispielsweise motilitätshemmende Substanzen wie Loperamid oder der Enkephalinase-Hemmer Racecadotril. Diese Stoffe verkürzen die Dauer des Durchfalls und können bei akuter Diarrhö für die akute Selbstmedikation empfohlen werden. Die Grenzen sind allerdings erreicht, wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält, Fieber, Blutabgänge oder Allgemeinsymptome hinzutreten oder wenn kleine Kinder oder ältere Menschen betroffen sind, bei denen Schwierigkeiten mit der oralen Flüssigkeitszufuhr bestehen.

Racecadotril (Vaprino® Gegen akuten Durchfall) beziehungsweise dessen aktiver Metabolit Thiorphan normalisiert als Sekretionshemmer durch Hemmung des Enzyms Enkephalinase die bei der akuten Diarrhö vorliegende übermäßige Flüssigkeitsausscheidung in den Darm. Die basale Sekretion bleibt dagegen unbeeinträchtigt. Die Darmmotilität wird nicht gehemmt und Krankheitserreger können weiter ausgeschieden werden. 50 Prozent der Patienten erholen sich innerhalb von zehn Stunden, mehr als 80 Prozent innerhalb eines Tages.

Quelle

Symposium anlässlich der Verleihung des Ludwig-Demling-Medienpreises 2015 „Durchfall: Mehr als ein Darmproblem“, 9. Oktober 2015, Berlin, unterstützt von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG


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