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Griechenland: Lohnkürzungen verschärfen die Krise

In 75 Prozent der zwischen 2011 und 2013 abgeschlossenen Unternehmenstarifverträge wurden Lohnkürzungen vereinbart, in knapp 24 Prozent gab es einen Lohnstopp. Zuwächse wurden nur in 1,5 Prozent der Abschlüsse vereinbart.

Die Troika hat Griechenland zu gravierenden tariflichen Kahlschlägen gezwungen. Trotz ­eines massiven Ausstiegs von Unternehmen aus dem Flächentarifsystem seit Beginn der Krise und des Wegfalls des Günstigkeitsprinzips (d.h. Haustarife durften nur zugunsten der Arbeitnehmer von Branchentarifen abweichen), ist der erhoffte positive Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit griechischer Unternehmen und einen exportgestützten Aufschwung ausgeblieben. „Die Lohnkürzungen haben im Gegenteil zu einem drastischen Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage geführt und die Krise weiter vorangetrieben“, konstatiert WSI-Tarifexperte Thorsten Schulten.

Thorsten Schulten: Chancen für einen Wiederaufbau? Die Zukunft des griechischen Tarifvertragssystems nach dem dritten Memorandum. Friedrich Ebert Stiftung, Berlin, September 2015


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