Arzneimittel und Therapie

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Pille danach: BAK-Leitfaden aktualisiert

Die Bundesapothekerkammer hat die aktualisierte Fassung ihrer Handlungsempfehlung zur Abgabe der „Pille danach“ veröffentlicht. Im Rahmen des Updates wurden unter anderem Hinweise zum Thromboserisiko sowie die Diskussion um eine verminderte Wirksamkeit bei übergewichtigen Frauen aufgenommen. Dabei wird aber explizit darauf hingewiesen, dass Notfallkontrazeptiva laut aktueller Empfehlung der EMA weiterhin für alle Frauen unabhängig von ihrem Körpergewicht oder BMI empfohlen werden. Die Daten, die auf eine möglicherweise schlechtere Wirksamkeit hindeuten, seien begrenzt und nicht eindeutig, heißt es. Außerdem wurde der Hinweis auf eine Kostenübernahme bei unter 20-Jährigen ergänzt. Die überarbeitete Fassung der Handlungsempfehlung der Bundesapothekerkammer „Rezeptfreie Abgabe von oralen Notfallkontrazeptiva (Pille danach)“ einschließlich der Anhänge 1 und 2 sowie das Curriculum stehen ab sofort auf der ABDA-Seite unter Leitlinien und Arbeitshilfen zum Download bereit.

Panobinostat eingeführt

Seit dem 08. Oktober ist in Deutschland Panobinostat, (Farydak®) verfügbar. Die Substanz ist zur Behandlung des multiplen Myeloms in Kombination mit Bortezomib und Dexamethason zugelassen und zwar bei Patienten, die mindestens zwei vorausgegangene Therapien, darunter Bortezomib und eine immunmodulatorische Substanz, erhalten haben. Panobinostat ist ein Histon-Deacetylase-Hemmer. Histon-Deacetylasen katalysieren die Entfernung von Acetylgruppen von den Lysinresten von Histonen und einigen Nicht-Histon-Proteinen. Eine Überaktivierung der Histondeacetylase führt zu einer Inaktivierung von Gensequenzen. Dies tritt bei vielen hämatologischen Tumoren auf.

Fingolimod: Neubewertung nach Fristablauf

2012 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) für das MS-Medikament Fingolimod (Gilenya®) lediglich Anhaltspunkte für einen geringen Zusatznutzen im Vergleich zu Interferon-ß (IFN-ß) bei Patienten mit rasch fortschreitender, schwerer schubförmig remittierender MS (RRMS) gesehen. Aufgrund der unsicheren Datenlage war der Beschluss aber auf drei Jahre befristet. Bei der Neubewertung wurde jetzt für zwei Patienten-Subgruppen ein beträchtlicher Zusatznutzen zuerkannt: Patienten mit hochaktiver RRMS, die nicht vollständig mit IFN-ß vorbehandelt sind, sowie für weibliche Patienten mit rasch fortschreitender schwerer RRMS. Für männliche Patienten dieser Subgruppe wird der Zusatznutzen nur als gering angesehen. Bei Patienten mit hochaktiver RRMS, die vollständig mit IFN-ß vorbehandelt sind, sieht der G-BA den Zusatznutzen als nicht belegt an. Gilenya® ist damit das erste MS-Medikament, bei dem für bestimmte Subgruppen ein beträchtlicher Zusatznutzen gesehen wird.

Duaklir® Genuair®: Dosiertaste jetzt orange

Beim Duaklir®-Genuair®-Inhalator (340 Mikrogramm Aclidinium/12 Mikrogramm Formoterol) hat sich die Farbe der Dosiertaste geändert. Sie ist jetzt orange, zuvor war sie türkisfarben.

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