DAZ aktuell

Ein echtes Erfolgsmodell

90 Jahre Bayerische Apothekerversorgung

MÜNCHEN (bf) | Die Bayerische Apothekerversorgung feierte ihren neunzigsten Geburtstag – und konnte dabei auf eine Erfolgsstory zurückblicken. Aber auch der Blick in die Zukunft zeigt eine durchaus positive Perspektive. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann macht sich für die Zukunft keine Sorgen.

1340 Mitglieder waren es im Jahr 1925, knapp 40.000 Mitglieder sind es im Jahr 2015: Allein dieser Blick auf die Statistik der Bayerischen Apothekerversorgung (BAV) dokumentiert die Erfolgsgeschichte des berufsständischen Versorgungswerks, das in diesem Jahr, am 1. Juli 1925, seinen neunzigsten Geburtstag feiern konnte. Dazwischen liegt eine wechselvolle Geschichte, die nicht selten große Herausforderungen an die Gründungsväter und deren Nachfolger stellte. Nach insgesamt zwölfjähriger Vorbereitungszeit wurde die BAV, zunächst als eigenständige Abteilung innerhalb der bereits 1923 gegründeten Bayerischen Apothekerversorgung, aus der Taufe gehoben. Ihr Aufgabenschwerpunkt war anfangs die Sicherung einer Zusatzversorgung für die Mitglieder bei Berufsunfähigkeit und bei Tod als Hinterbliebenenversorgung. Mit dem Erlass des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen 1933 wurde die BAV eine selbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts. Der Zweite Weltkrieg und die Währungsreform 1948 stellten die BAV vor die wohl härteste Bewährungsprobe seit ihrer Gründung, die sie aber bravourös meisterte. Nach Prüfung der finanziellen Möglichkeiten konnte sicher­gestellt werden, dass die Altrenten mit 60 bis 75 Prozent des bisherigen Reichsmark-Nennbetrags in D-Mark ausgezahlt wurden – eine bemerkenswerte Leistung.

Der Weg in die Vollversorgung

1957 wurde ein Meilenstein in der Geschichte der berufsständischen Versorgung gesetzt: Angestellt tätige Mitglieder berufsständischer Versorgungswerke konnten sich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung zugunsten ihres Versorgungswerkes befreien lassen. Damit hatte der Gesetzgeber ausdrücklich und in vollem Umfang an­erkannt, dass die berufsständischen Versorgungswerke eine zumindest gleichwertige Ersatzeinrichtung im Verhältnis zur gesetzlichen Rentenversicherung darstellen. Damit war der Weg frei zum Aufbau einer Vollversorgung der Mitglieder und neben der bereits bestehenden Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung eine echte Altersversorgung zu gewährleisten. Seit 1995 wird die BAV neben elf weiteren Versorgungsanstalten durch die Bayerische Versorgungskammer als einer dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr nachgeordneten Behörde verwaltet. Eng verknüpft mit der neueren Geschichte der BAV sind Dr. Hermann Vogel, mit dem 1995 erstmalig ein Vertreter des Berufsstandes Vorsitzender des Landesausschusses wurde, und, seit 199, Johannes Metzger, Vorsitzender der Landesausschusses und seit 2005 auch Vorsitzender des Kammerrats der Bayerischen Versorgungskammer.

Größtes Apothekenversorgungswerk Deutschlands

Die BAV ist nicht nur für Apothekerinnen und Apotheker in Bayern zuständig. Auch die Apothekerinnen und Apotheker aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland schlossen sich seit den Sechzigerjahren an, sodass die BAV zum größten Apothekenversorgungswerk in Deutschland wurde. Im Namen der Bayerischen Staatsregierung gratulierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann dem „Geburtstagskind“. Er sieht es als besonderes Zeichen für die Anerkennung und das Vertrauen in die gute Qualität der Arbeit, wenn sich Berufsstände aus anderen Bundesländern für die Mitgliedschaft im Bayerischen Versorgungswerk entschieden: „Dies ist ein Kompliment nicht nur für den Berufsstand, sondern auch für die Geschäftsführung.“ Einmal mehr beweise sich in diesen Tagen die Anpassungsfähigkeit und Krisenfestigkeit des Versorgungswerks, wenn Veränderungen der Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der Anstieg der Lebenserwartung, anhaltend niedrige Zinsen und starke Schwankungen am Kapitalmarkt alle kapitalgedeckten Versorgungssysteme vor große Herausforderungen stellen. Hier haben der Landesausschuss der BAV und die Versorgungskammer als Geschäftsführungsorgan wichtige Schritte unternommen, um die dauerhafte Finanzierbarkeit des Versorgungssystems zu sichern. „Selbstverwaltung und Geschäftsführung haben hier nicht nur mit Augenmaß und der nötigen Vorsicht agiert, sondern stets auch mit dem Blick nach vorne.“

Bestens aufgestellt

Herrmann bezeichnete die BAV als erfolgreiches Modell, das den Staat nicht belaste, sondern sich selbst trage: „Das entspricht dem Kern des freien Berufes.“ Die Bayerische Staatsregierung werde sich deshalb mit voller Überzeugung und allem Nachdruck weiter für den Fortbestand und die Unabhängigkeit der berufsständischen Versorgung einsetzen. Er mache sich keine Sorge, dass die BAV auch für die Zukunft ­bestens aufgestellt ist. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.