- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 30/2015
- Viele Berufsschulen mü...
Adexa-Info
Viele Berufsschulen müssen schließen
DIHK findet die Lage „besorgniserregend“
An der bundesweiten Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zur Berufsschulsituation Anfang 2015 haben sich 11.541 Ausbildungsbetriebe beteiligt. Zwar beurteilen die meisten die Lage in ihrer Region als positiv. Aber immerhin fast jeder Fünfte ist „eher unzufrieden“, weitere fünf Prozent sind nicht zufrieden. 40 Prozent der Betriebe rechnen künftig mit einem Mangel an Lehrkräften, der durch die Förderung von Quereinsteigern gemildert werden sollte.
Gewünscht wird eine engere Kooperation zwischen Schule und Betrieb. Lehrkräfte sollten außerdem regelmäßig Praktika in den Ausbildungsbetrieben machen, die dann von den Ländern als Fortbildung anerkannt werden sollten.
Probleme im Osten verstärkt
Besonders gravierend ist die strukturelle Ausdünnung in Ostdeutschland. Dies liegt laut DIHK am „dramatischen Geburtenrückgang der 90er-Jahre“. In Brandenburg vermissen bereits 35 Prozent der Ausbildungsbetriebe ein bedarfsgerechtes Berufsschulangebot, in Thüringen sind es 36 Prozent. Bundesweit liegt der Wert bei 21 Prozent. Für diverse Berufe gebe es überhaupt kein Berufsschulangebot mehr im eigenen Bundesland.
Für die Auszubildenden sind die Schließungen von Schulen mit längeren Wegen und Blockunterricht verbunden. Hier könnten für ländliche Regionen digitale Lernplattformen und Lernsoftware eine Chance darstellen, um den Unterricht dezentral organisieren zu können. Das wiederum geht nur mit der nötigen Ausstattung der Schulen und IT-Support. Auch müssten die Azubis weiterhin von den Lehrern intensiv betreut werden.
Der DIHK-Präsident Eric Schweitzer hält die Tatsache, dass immer mehr Berufsschulen ihre Tore schließen müssen, für „ausgesprochen besorgniserregend“. |
Quelle: DIHK
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.