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- DAZ 30/2015
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Stark durch guten Service
Mitgliederversammlung des LAV Baden-Württemberg
Gerade die Service-Angebote seien es, die das Herz des Verbandes ausmachen, sagte LAV-Präsident Fritz Becker zur Eröffnung der Mitgliederversammlung. Beispielhaft nannte er das PQ-Online-Modul, das die Mitglieder beim Qualitätsmanagement, bei der Präqualifizierung und der bald anstehenden Re-Präqualifizierung unterstützt. Zudem betonte er, dass Baden-Württemberg wegen der modernen EDV-Anlage und der kompetenten Mitarbeiter des LAV Pilotregion für das Online-Vertrags-Portal (OVP) des Deutschen Apothekerverbands geworden ist.
Im politischen Teil seiner Rede ging Becker auf die aktuellen Gesetzgebungsverfahren ein. Die Festschreibung des Apothekenabschlags im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) bringe Planungssicherheit, nun müsse auch die Honorarseite in Angriff genommen werden. Becker forderte „eine gerechtere Mechanik der Anpassungsregelungen, die uns für geleistete Mehrarbeit nicht bestraft“ mit einer jährlichen oder mindestens zweijährlichen Überprüfung.
Bezüglich der Nullretaxationen sagte Becker: „Unser Ziel muss es sein, geringfügige Formfehler heilbar zu machen. Gut und richtig finden wir die schnelle Schiedsstellenfähigkeit, und davon werden wir im Zweifel auch Gebrauch machen.“ Dem Nacht- und Notdienstfonds bescheinigte der LAV-Chef eine gute Arbeit, auch angesichts der nur etwa zweiprozentigen Verwaltungskosten. Dabei mahnte er die Politiker, die zugesagten 120 Millionen Euro jährlich vollständig bereitzustellen (derzeit nur ca. 90%).
Am geplanten E-Health-Gesetz kritisierte Becker, dass die Apotheker nicht in die Erstellung eines Medikationsplans eingebunden sind, denn: „Wir können hier sinnvolle Arbeit leisten – und wir wollen das auch!“
Die Geschäftsführerin Ina Hofferberth trug den Haushaltsjahresabschluss 2014 und den Haushaltsplan 2015 vor; beidem stimmten die Mitglieder zu.
Lobbyarbeit bei Parlamentariern
Am Morgen vor der Mitgliederversammlung hatte der LAV Landespolitiker zum „Parlamentarischen Wirtschaftsfrühstück“ eingeladen. Becker berichtete ihnen, dass Baden-Württemberg im letzten Jahr 24 Apotheken „verloren“ hat, und warnte, dass die abnehmende Apothekendichte in Zukunft regional zu Problemen führen könnte. Dann trug er die wesentlichen politischen Forderungen der Apotheker vor:
- Festzuschlag für Rezepturen,
- Anpassung der BtM-Gebühr,
- Abschaffung der Importförderklausel,
- den vollen Betrag für den Nacht- und Notdienstfonds;
- Abstellung der Nullretaxationen;
- mehr Verantwortung für die Apotheke bei der Prävention und Betreuung von Patienten (Präventionsgesetz, E-Health-Gesetz).
Da die ersten beiden Forderungen nur durch eine Novellierung der Arzneimittelpreisverordnung zu erreichen sind, bat Becker die anwesenden Abgeordneten um Unterstützung im Bundesrat. Diese waren sich darin einig, die heilberufliche Rolle des Apothekers zu stärken. Weitere Themen waren die Lieferengpässe, der Fachkräftemangel in den Apotheken, Tariffragen und der Arzneimittelversandhandel. |
Quellen: www.apotheker.de, Meldungen vom 17. 7. und 20. 7. 2015
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