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- DAZ 29/2015
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Prisma
Tetris statt Betablocker
Kognitive Blockade nach Traumata
Wer das altbekannte Computerspiel Tetris spielt, erlebt einen Zustand höchster geistiger Anspannung, der wie ein Suchtmittel wirken kann, sodass der Spieler seine Alterssorgen zeitweise vergisst. Englische Hirnforscher kamen deshalb auf die Idee, die Wirkung des Spiels bei emotional belasteten Personen zu testen. Gesunde Probanden (n = 56) mussten sich zuerst einen schockierenden Film und am nächsten Morgen Fotos aus diesem Film ansehen. Der zweite Termin sollte eine Rekonsolidierung oder Wiedereinspeicherung der traumatisierenden Szenen in der Erinnerung bewirken – oder genau das Gegenteil. Die Hälfte der Probanden spielte unmittelbar, nachdem sie die Fotos angeschaut hatte, zwölf Minuten lang Tetris; die anderen Probanden hatten kein Ablenkungsmanöver. Danach dokumentierten alle Probanden sieben Tage lang in einem Tagebuch, wie sie von der Erinnerung an die schockierenden Szenen heimgesucht wurden. Dies war in der Kontrollgruppe erheblich heftiger als in der Tetris-Gruppe, wo das Spiel durch kognitive Blockade die Rekonsolidierung verhindert hatte.
Der Studienleiter möchte Tetris demnächst als Therapie bei Patienten testen, die gerade einen Verkehrsunfall erlitten haben. |
Quelle: James EL, et al. Computer Game Play Reduces Intrusive Memories of Experimental Trauma via Reconsolidation-Update Mechanisms. Psychol Sci; Epub 01.07.2015
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