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DAZ aktuell
Pharmazeutinnen-Verband löst sich auf
Keine neue Vorsitzende gefunden – dpv-Mitgliederversammlung beschließt Liquidation
Trotz intensiver Bemühungen war es dem Vorstand nicht gelungen, Kandidatinnen für die Nachfolge der bisherigen Vorsitzenden, Dr. Martina Hahn, und ihrer Stellvertreterin Karin Wahl zu finden. Deswegen war die Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag gezwungen, die Auflösung des Verbands zu beschließen. Auch ein Schreiben an alle dpv-Mitglieder, das eindrücklich auf die Folgen der erfolglosen Kandidatinnensuche hinwies, hatte nicht gefruchtet. „Es ist ein allgemeines Phänomen unserer Zeit, dass gerade Frauenverbände Schwierigkeiten haben, Mitglieder zu finden, die sich engagieren“, erklärte die langjährige dpv-Vorsitzende Karin Wahl gegenüber der DAZ. Für sie sei es „unfassbar“, dass der Verband sich habe auflösen müssen.
Der 2002 gegründete dpv hatte sich zum Ziel gesetzt, „die Repräsentation der weiblichen Mitglieder des Berufsstands deutlich zu verbessern“, wie es auf der (am Dienstag noch aktiven) Website des Verbands heißt. Man verfolge eine konsequente Umsetzung des sogenannten Gender Mainstreaming im pharmazeutischen Bereich. Der dpv hat sich als Netzwerk von Frauen aus allen Tätigkeitsbereichen der Pharmazie verstanden, der Lobbyarbeit für die Chancengleichheit machen und die Begabungen und Fähigkeiten von Pharmazeutinnen fördern wollte. In den letzten Jahren hatte der dpv jedoch mit schwindenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, am Ende waren noch rund 100 Pharmazeutinnen in dem Verband organisiert.
Immer wieder hatte sich der dpv auch zu gesellschaftlichen Fragen zu Wort gemeldet, zuletzt vor allem zur Frage der Verschreibungspflicht der „Pille danach“. Auch das Vorhaben der EU, die Zuständigkeit für Arzneimittelfragen vom Gesundheits- auf das Industrieressort zu übertragen, hatte der dpv kritisiert. |
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