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Meldung der Woche
Ihren Untersuchungen zufolge gibt es keinen Beweis dafür, dass das Kinn beim Kauen unterstützend eine Rolle spielt. Auch werde es nicht zum Ableiten von Spannungen der Kaumuskulatur benötigt. Dass der Mensch im Lauf seiner Evolution ein Kinn entwickelt hat, liegt den Wissenschaftlern zufolge vielmehr an hormonellen Veränderungen, die im Zuge veränderter Lebensbedingungen zum Tragen kamen. Durch den Übergang von isoliert lebenden und umherziehenden Gruppen von Sammlern und Jägern zu sesshaften Völkern und der damit verbundenen zunehmenden sozialen Vernetzung sei es für den Menschen immer wichtiger geworden, sich durch Gestik und Mimik ausdrücken zu können. Insbesondere Männer seien durch den Wandel auch weniger aggressiv geworden. Dies habe zu einer Abnahme des Testosteronspiegels und in der Folge zu Veränderungen der cranofacialen Region geführt – das Kinn war geboren.
Der Mensch ist übrigens die einzige Spezies, die über ein Kinn verfügt. Und auch wenn das gute Stück vielleicht keinen wirklichen Nutzen hat, so möchte man es doch irgendwie nicht missen. Nicht zuletzt ist es schließlich eine hübsche Einnahmequelle für plastische Chirurgen, die Männern ein markantes Kinn à la George Clooney und Frauen ein sanft gerundetes nach dem Vorbild von Julia Roberts operieren können.
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