Apotheke und Markt

LDL-C-Zielwerte werden oft nicht erreicht

Initiative „Cholesterin persönlich nehmen. Risiko senken zählt“ klärt auf

HAMBURG (gmc) | Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind der Grund für 40 Prozent aller Todesfälle in Deutschland. Häufig treten sie als Folge einer Hypercholesterinämie auf. Um hierüber aufzuklären, haben die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V., die CholCo e. V.: Patientenorganisation für Patienten mit Familiärer Hypercholesterinämie oder anderen schweren genetischen Fettstoffwechselstörungen und das Unternehmen Sanofi in Deutschland die Initiative „Cholesterin persönlich nehmen. Risiko senken zählt“ gegründet.
Foto: Cholesterin-Initiative

Von kardiovaskulären Erkrankungen sind oft schon jüngere Menschen betroffen. Zu den häufigsten Ursachen zählen Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel sowie unausgewogene Ernährung. Ein maßgeblicher Faktor für die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen ist neben Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Übergewicht ein zu hoher LDL (Low Density Lipoprotein)-Cholesterinspiegel im Blut. Dieser kann das Risiko für eine Herzerkrankung und einen Schlaganfall deutlich erhöhen. Vor allem für Hochrisikopatienten können erhöhte LDL-C-Werte schwerwiegende Folgen haben. Zu diesen Patientengruppen zählen etwa Menschen, die in den zurückliegenden zwölf Monaten einen Herzinfarkt erlitten haben sowie Personen, die unter einer Familiären Hypercholesterinämie (FH) leiden. Letztere müssen ihren Cholesterinspiegel streng im Blick haben. Die Ursache für die Familiäre Hypercholesterinämie ist ein angeborener Gendefekt, der meist die LDL-Rezeptoren betrifft, die das LDL-Cholesterin (LDL-C) aus dem Blut in die Zellen einschleusen. Die Folgen: Die LDL-Rezeptoren sind mehr oder weniger stark in ihrer Funktion gestört. Dadurch kann nur wenig oder gar kein LDL-C in die Zellen der Organe oder zurück in die Leber aufgenommen werden, es verbleibt im Blut und lagert sich in den Gefäßwänden ab. Dies führt zur Arteriosklerose.

Zielwerte erreichen

Erhöhte LDL-C-Werte im Blut auf den Zielwert zu reduzieren, gilt für Hochrisikopatienten als wichtigste Maßnahme bei der Behandlung einer Hypercholesterinämie. Dabei kommen heute vor allem Statine zur Anwendung. Doch lässt sich mit bisherigen Therapieformen das LDL-C nur bei einem Teil der Hochrisikopatienten ausreichend senken: Rund 88 Prozent der Hochrisikopatienten erreichen nicht den empfohlenen LDL-C-Zielwert von unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) und 58,1 Prozent der Patienten erreichen nicht den empfohlenen LDL-C-Zielwert von 100 mg/dl (2,5 mmol/l) beziehungsweise 115 mg/dl (3 mmol/l). Neue Therapieoptionen sind für sie dringend erforderlich.

Frühzeitiges Screening gefordert

Bei 90 bis 99 Prozent der Betroffenen wird die Erkrankung zudem nicht diagnostiziert. Hier stellt die Familiäre Hypercholesterinämie eine große versteckte Gefahr dar. Denn ein bereits von Kindheit an erhöhter Cholesterinspiegel birgt ein großes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Patienten mit einer unbehandelten Familiären Hypercholesterinämie haben ein um das 20-Fache erhöhtes Risiko, dass es bei ihnen frühzeitig zu einer Herzerkrankung kommt. Daher besteht ein dringender Bedarf für ein frühzeitiges diagnostisches Screening sowie für eine früh einsetzende und effektive Behandlung.

Quelle

Auftaktveranstaltung der Initiative „Cholesterin persönlich nehmen. Risiko senken zählt.“ 19. Juni 2015, Hamburg. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.

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