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Adexa-Info
Atypische Arbeitsverhältnisse
Die Folgen für Familie und Partnerschaft
Die Zahl der atypischen Beschäftigungsverhältnisse (Teilzeit, Minijob, Leiharbeit u. a.) ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Je nach Definition sind acht Millionen oder sogar mehr als 13 Millionen Arbeitnehmer betroffen (Stand 2012). Viele von ihnen sind Frauen, die ihren Teilzeit- oder Minijob oft bewusst aufgrund familiärer Verpflichtungen gewählt haben. Ihnen fehlen meistens die Rahmenbedingungen, um in einem Normalarbeitsverhältnis tätig zu sein. Die Männer, die in atypischen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten (vor allem als Leiharbeiter oder in befristeten Stellen), tun dies hingegen eher unfreiwillig mangels besserer Alternativen.
Irene Gerlach, Regina Ahrens, Inga Laß und Henning Heddendorp vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) in Münster sind in einer von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Studie der Frage nachgegangen: Wie wirken sich atypische Arbeitsverhältnisse auf Familie und Partnerschaft, soziale Netzwerke und gesellschaftliche Teilhabe aus? Dazu haben sie Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) ausgewertet.
Wer in einem Minijob oder Teilzeit arbeitet, leistet – wenig überraschend – die höchsten Stundenzahlen in der Kinderbetreuung. Frauen in Normalarbeitsverhältnissen sind dagegen mehrheitlich ledig.
Finanziell sind atypisch beschäftigte Frauen stärker von ihrem Partner abhängig und werden zudem überdurchschnittlich oft von anderen Familienmitgliedern unterstützt, die nicht zum Haushalt gehören. Im Fall einer Trennung oder auch im Alter ist ihr Armutsrisiko erhöht.
Auch Beziehungen unverheirateter Paare leiden offenbar: Wenn ein Partner als Leiharbeiter tätig ist oder beide in atypischen Beschäftigungsverhältnissen tätig sind, kommt es häufiger zur Trennung.
Noch ein interessantes Ergebnis: Geringfügig Beschäftige sind nur selten gewerkschaftlich organisiert oder Mitglied in einem Betriebsrat. Bei den Normalarbeitsverhältnissen ist dies deutlich stärker ausgeprägt; Arbeitnehmer in Teilzeit und Leiharbeiter liegen hier im Mittelfeld. |
Quelle: www.boeckler.de, Meldung vom 25. 6. 2015sjo
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