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Prisma
Bienensterben
Sind die Neonicotinoide schuld?
Neonicotinoid-Insektizide binden irreversibel an nicotinerge Acetylcholinrezeptoren von Nervenzellen und töten dadurch Insekten schon in geringen Konzentrationen. 1991 kam als erster Vertreter Imidacloprid (Fa. Bayer) auf den Markt, das noch heute mit einer Weltproduktion von 20.000 Tonnen an der Spitze steht. Es kommt vor allem als Beizmittel beim Saatgut von Getreide und Raps zum Einsatz. Insgesamt gibt es heute sieben Substanzen, die auch direkt in den Boden eingebracht oder auf die Blätter der Pflanzen gespritzt werden. 80 bis 97 Prozent der Chemikalien gehen in den Boden und werden in der Regel schnell abgebaut. Der Rest verteilt sich in der gesamten Pflanze, so auch in Pollen und Nektar und schädigt dadurch die bestäubenden Insekten, insbesondere die Honigbiene. Nachdem die EU 2013 den Einsatz der Neonicotinoid-Insektizide stark eingeschränkt hatte, haben die Hersteller Bayer und Syngenta beim Europäischen Gerichtshof dagegen geklagt. Darauf setzte der Dachverband der nationalen Wissenschaftsakademien in der EU (EASAC) eine Arbeitsgruppe ein, die ein Gutachten über die Umweltgefährlichkeit der Neonicotinoid-Insektizide erarbeiten sollte. Die Ergebnisse sind nun als „Report“ publiziert und bestätigen die Vorbehalte gegen den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft in vollem Maße. Vorsitzender der Arbeitsgruppe ist Peter Neumann vom Institut für Bienengesundheit der Universität Bern. |
Quelle: Ecosystem services, agriculture and Neonicotinoids. EASAC policy report 26, April 2015; www.easac.eu
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