Prisma

„Urintrizität“ oder Pee Power

Elektrizität aus Urin

cae | Mikrobielle Brennstoffzellen (MBZ), die aus Urin elektrischen Strom gewinnen, sollen Toiletten in Flüchtlingslagern beleuchten.
Foto: UWE Bristol

Die schon vor einigen Jahren entwickelte MBZ besteht aus einem Anoden- und einem Kathodenkompartiment, die durch eine Protonen-Austausch-Membran voneinander getrennt sind. Im Anodenkompartiment ernähren sich Bakterien von flüssigen Abfallstoffen wie Urin. Indem sie organische Substrate oxidieren, entstehen Protonen, die in das andere Kompartiment wandern, und Elektronen, die (meistens mithilfe von Mediatoren) auf die Anode übertragen werden und hinfort als Stromquelle dienen. Mehrere hintereinandergeschaltete MBZ liefern Strom wie ein elektrische Batterie.

Laut einer Forschungsgruppe in Bristol kostet die Herstellung einer MBZ etwa ein britisches Pfund (£). Ein kleines „Urintrizitätswerk“, das jetzt in einer Bar getestet wird, kostet 600 £. Wenn es den Praxistest besteht, will die Stiftung Oxfam eine größere Stückzahl erwerben, um mit ihnen z. B. Toiletten in Flüchtlingslagern zu beleuchten. |

Quelle: ‚Pee-power‘ to light camps in disaster zones. info.uwe.ac.uk/news, Meldung vom 5. 3. 2015

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