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MVDA will mitmischen
Interessenvertretung veröffentlicht Positionspapier
Der MVDA zählt eigenen Angaben zufolge rund 2700 Apothekeninhaber zu seinen Mitgliedern – und 3500 Apotheken. Damit sei er die zweitgrößte Apothekenorganisation. Dennoch sehe sich der Verband „derzeit“ nicht als Vertragspartner der Arzneimittelversorgung nach dem Rahmenvertrag, schreibt er in seinem Positionspapier. Doch er ist überzeugt: Es kann nicht mehr „die eine Interessenvertretung“ für den Apothekenmarkt geben. Dafür seien die Interessen und die Leistungskraft der Apothekeninhaber zu heterogen. Der MVDA will sich daher als weitere Kraft in der „Rolle eines Treibers und Pioniers“ einbringen. Dabei will er sich für einen funktionsfähigen Qualitätswettbewerb auf dem Apothekenmarkt einsetzen – zum Zweck der Erhöhung von Versorgungsqualität und -effizienz.
Der in den vergangenen Jahren eingeleitete Systembruch im Apothekenmarkt – z. B. durch die Einführung des Versandhandels – sei Teil eines strukturellen Wandels des gesamten Gesundheitssystems, heißt es in dem neunseitigen Positionspapier. Dieser werde sich in Zukunft verstärkt weiter vollziehen. Ein Rückfallen in die Ausgangslage sei undenkbar. „Auch wenn dies die konservativ aufgestellte Standespolitik der Apothekerschaft (ABDA, DAV) anders sehen mag, die Realität hat das tradierte Idealbild vom abgeschirmten ‚Biotop Apothekenmarkt‘ längst überholt. Es steht nicht mehr in deren Macht, den Markt zu diesem Idealbild zurückzuführen.“
Fünf zentrale Positionen
In seinem Positionspapier nennt der Verband fünf zentrale Themen: Die Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), die Sicherstellung der flächendeckenden und bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung, die Rolle des Apothekers als Versorgungsschnittstelle, den Fachkräftemängel bzw. den Wandel des Berufsbildes sowie innovative Partnerschaften mit der pharmazeutischen Industrie.
Was die AMTS betrifft, so verweist der MVDA etwa auf das Interaktionsmanagement, das Linda-Apotheken bereits betrieben. Der Verband betont, dass AMTS-Maßnahmen nur dann effizient und effektiv durchgeführt werden könnten, „wenn sämtliche an der ambulanten und stationären Versorgung beteiligten Einheiten an einem Strang ziehen“. Eine koordinierte Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sei „obligatorisch“. Dabei müsse die Therapiehoheit zwingend in den Händen der Ärzte liegen. Sie müssten entscheiden, wann einem Patienten ein Medikations- bzw. Interaktionsmanagement verordnet wird, das anschließend von einer qualifizierten Apotheke durchzuführen ist. Honoriert werden müssten am Ende beide Seiten.Keine Bange hat der Verband auch vor einer offenen Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie. Bislang beschränkten sich vorhandene Partnerschaften auf Warenbezug und Logistik – doch der MVDA ist überzeugt, gemeinsam könne man auch die Versorgungseffizienz steigern. Dazu müssten sich die Apotheken die (international) vorhandene Kompetenz der Industrie nutzbar machen. Der MVDA werde die patientenorientierte Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie ausbauen – beispielsweise hinsichtlich der allgemeinen Adhärenz bei chronisch Kranken oder in Bezug auf die Therapietreue bei der Einnahme von Arzneimitteln. |
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