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Arzneimittel und Therapie
Metformin jetzt auch unter 60 ml/min
Neuer Grenzwert für Creatinin-Clearance
jb | Während Metformin bisher ab einer Creatinin-Clearance von unter 60 ml/min (bzw. eGFR < 60 ml/min/1,73m2) kontraindiziert war, liegt die Grenze jetzt bei 45 ml/min (bzw. eGFR < 45 ml/min/1,73m2). Das hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt gegeben. Patienten mit einer Nierenfunktionseinschränkung Grad 3a können in Zukunft mit Metformin behandelt werden – vorausgesetzt, es bestehen keine anderen Erkrankungen, die das Risiko für eine Lactatazidose erhöhen. Die maximale Tagesdosis für diese Patienten ist auf 1000 mg beschränkt, gegeben in zwei Einzeldosen. Fällt die Creatinin-Clearance allerdings unter 45 ml/min, muss Metformin sofort abgesetzt werden.
Hintergrund der Kontraindikation „Creatinin-Clearance unter 60 ml/min“ war laut Fachinfo das erhöhte Risiko für Lactatazidosen bei eingeschränkter Nierenfunktion. Mit diesem Cut-off galt man in Deutschland aber im Vergleich zu anderen Ländern als sehr vorsichtig. So gilt z. B. in Großbritannien die Empfehlung, ab einer GFR von unter 45 ml/min die Dosierung zu überprüfen und erst ab einer GFR von unter 30 ml/min Metformin abzusetzen.
Es wurde daher der Verdacht geäußert, dass hierzulande einer Vielzahl von Diabetikern Metformin unnötig vorenthalten wurde – aus überzogener Angst vor Lactatazidosen. Zumal in Untersuchungen wohl kein erhöhtes Laktatazidose-Risiko trotz Nichtbeachtung von Kontraindikationen gezeigt werden konnte. |
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