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Wirtschaft
dm startet Onlineshop
Hohe Versandkosten als Abwehrmaßnahme?
Denn der Drogerie-Gigant macht einiges anders als die Konkurrenz: Statt bei höheren Umsätzen die Versandkosten zu erlassen, müssen diese für jedes Paket extra bezahlt werden. Mit einer „Füllstandsanzeige“ kann der dm.de-Kunde kontrollieren, wie voll sein Paket schon ist und ob ein zweites Päckchen gepackt werden muss. Für dieses werden dann die 4,95 Euro Versandgebühr noch einmal fällig. Und für jedes weitere Paket ebenfalls. „Auf die günstigen dm-Dauerpreise können sich die Kunden auch in unserem Onlineshop verlassen. Versandaufwendungen werden nicht in höheren Preisen versteckt“, betont Christoph Werner, Sohn des Unternehmensgründers Götz Werner und bei dm Geschäftsführer für Marketing und Beschaffung. Einen Mindestbestellwert gibt es auch, er beträgt stolze 25 Euro pro Bestellung. Das sei notwendig, um auch online nachhaltig und sinnvoll wirtschaften zu können, teilt dm mit.
Auch selbst Abholen kostet
Ihre Lieferungen können sich die Kunden nicht nur mit DHL und Hermes nach Hause oder an Packstationen bzw. Paketshops in Deutschland schicken lassen, sondern auch in jeden der mehr als 1700 dm-Märkte, um sie abzuholen (sogenanntes „Click & Collect-Modell“). Doch selbst dann werden die 4,95 Euro Versandkosten pro Paket fällig.
Auf der dm-Homepage findet sich weiterhin der Link zur Versandapotheke „Zur Rose“; die Kooperation zwischen dm und Zur Rose hat sich allerdings seit April insofern verändert, als die Bestellterminals in den dm-Filialen abgebaut wurden, aber weiterhin die bei der Versandapotheke bestellten Arzneimittel im dm-Drogeriemarkt abgeholt werden können. Dabei entfallen die Versandkosten ab 15 Euro Mindestbestellwert bzw. bei Einlösung eines Rezepts. Eine Verbindung zwischen Arzneimittelbestellungen bei der Apotheke Zur Rose und Bestellungen beim dm-Onlineshop in dem Sinne, dass Arzneimittelbesteller die Versandkosten für ihre Drogerieartikel bei dm reduzieren oder einsparen können, will man prüfen.
Der jetzt gestartete Shop ist nicht der erste Onlineversuch von dm: Von 2011 bis Mitte 2013 hatte dm rund 1700 Produkte seiner Drogerie-Eigenmarken in einer Kooperation mit dem Versandhandelsriesen Amazon im Internet vertrieben. Allerdings ohne echten Erfolg: Man sehe für den Onlinehandel mit Drogerieprodukten kein wirtschaftlich tragbares Erfolgsmodell, zitierten Zeitungen damals dm-Chef Erich Harsch. Die Konkurrenz jedoch ist bereits seit einiger Zeit im Internet vertreten: Sowohl Müller wie Rossmann betreiben eigene Onlinefilialen.
Als dm im Februar den jetzt gestarteten Webshop ankündigte, berichteten verschiedene Medien, dass der als Testballon für Deutschland dienende österreichische dm-Onlineshop wirtschaftlich erfolgreich sei.
Europaweit betreibt dm über 3000 Märkte mit mehr als 52.000 Beschäftigten. Im Inland hat dm im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 174 neue Märkte eröffnet. Die mehr als 36.200 deutschen dm-Mitarbeiter erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro. Auch in Europa erreichte dm mit 8,3 Milliarden Euro einen Rekordumsatz. |
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