Prisma

Rapsöl gesünder als Olivenöl

α-Linolensäure macht den Unterschied

cae | Die tägliche Aufnahme von 50 g raffiniertem Rapsöl verbesserte bei adipösen Männern die Blutlipidwerte.

Raps (Brassica napus) entstand vor etwa 7500 Jahren durch die Bastardisierung von Rübsen (B. rapa) und wildem Kohl (B. oleracea). Nach der Züchtung von Sorten, die frei von Erucasäure und Glucosinolaten sind (00-Raps), ist die Anbaufläche von Raps enorm gestiegen (in Nordamerika hauptsächlich transgene Sorten). Sein sehr großes Genom (101.000 Gene) ist kürzlich sequenziert worden, was der Züchtung neuen Auftrieb geben dürfte.

Eine aktuelle Studie, die am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam durchgeführt wurde, belegt den hohen physiologischen Wert von Rapsöl. Demnach ist es sogar dem Olivenöl überlegen, dem es hinsichtlich seines Fettsäurenmusters durch den hohen Gehalt an Ölsäure ähnelt.

Adipöse Männer erhielten vier Wochen lang jeden Tag zusätzlich zu ihrer Nahrung entweder 50 g raffiniertes Rapsöl oder 50 g kaltgepresstes Olivenöl. Obwohl die Probanden dadurch etwa 450 kcal/d zusätzlich aufnahmen, nahmen sie nicht an Gewicht zu. Nur unter der Diät mit Rapsöl verbesserten sich folgende Risikoparameter erheblich: Die Gesamt- und LDL-Cholesterolspiegel sanken um 20 bzw. 15 mg/dl; die Konzentration des Leberenzyms Aspartataminotransferase nahm ab, und im Unterhautfettgewebe ging die Synthese des inflammatorischen Zytokins Interleukin 6 zurück.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die im Rapsöl reichlich enthaltene α-Linolensäure für die positiven Effekte verantwortlich ist. 

Quelle: Kruse M, et al. Dietary rapeseed/canola oil supplementation reduces serum lipids and liver enzymes and alters postprandial inflammatory responses in adipose tissue compared to olive oil supplementation in obese men. Mol Nutr Food Res; Epub 18.11.2014

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