Aus den Ländern

WestGem-Studie

Ergebnisse nach der ersten Medikationsanalysen-Runde

Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie, die am 20. November zusammen mit dem 9. Deutschen Pharmakovigilanztag im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn stattfand, präsentierte Olaf Rose einige Zwischenergebnisse der WestGem-Studie.

Die WestGem-Studie ist eine der ersten professionsübergreifenden, umfassenden Studien zum Medikationsmanagement bei ambulanten Patienten in Deutschland und wird von der EU und dem Land NRW gefördert. Beleuchtet werden die Veränderungen durch ein Medikationsmanagement bezüglich Therapie, Laborwerte, Lebensqualität, Kosten und interprofessionelle Zusammenarbeit. Die WestGem-Studie entspricht dabei den Vorgaben der ABDA an ein Medikationsmanagement. Es werden zwei umfassende Medikationsanalysen im Abstand von sechs Monaten getätigt. Das Team besteht neben den Pharmazeuten aus niedergelassenen Hausärzten in zwölf Praxen sowie Personen der Pflege und Wohnberatung.

Bei der ersten Medikationsanalyse wurden bei Frauen 3,9 und bei Männern 4,9 Unterschiede zwischen der ärztlich verordneten und der tatsächlich eingenommenen Medikation festgestellt; die Unterschiede betrafen die Dosierung oder die Präparate.

Jeder Patient erhielt im Durchschnitt 1,1 potenziell inadäquate Medikamente (PIM) gemäß Priscus-Liste.

Die Pharmazeuten erfassten pro Patient ca. 13 arzneimittelbezogene Probleme (12 bei Männern, 13,95 bei Frauen), die nach dem PCNE-System Version 6.2 klassifiziert wurden (PCNE = Pharmaceutical Care Network Europe). Von den daraufhin den Ärzten vorgeschlagenen Interventionen zur Therapieoptimierung wurde ein gutes Drittel umgesetzt.

Nach der zweiten Medikationsanalyse können auch Aussagen zur Veränderung des primären Endpunktes MAI-Score (Medication Appropriateness Index) und klinischer Parameter getroffen werden. Die WestGem-Studie läuft noch bis Mitte 2015. 

Olaf Rose, Pharm. D.

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