Arzneimittel und Therapie

Therapeutisches Wissen für Lehre und Praxis

Neues Buch zur Pharmakotherapie legt Grundlagen für Medikationsmanagement

du | Medikationsanalyse und Medikationsmanagement werden die Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke einschneidend verändern. Neben Basiswissen vor allem in Pharmakologie und Klinischer Pharmazie rückt dabei die Pharmakotherapie und damit die evidenzbasierte, leitliniengerechte Therapie in den Fokus. Das neue Lehr- und Praxisbuch Angewandte Pharmakotherapie, herausgegeben von Apotheker Olaf Rose, PharmD, Münster, und Prof. Dr. Kristina Friedland, Institut für Molekulare und Klinische Pharmazie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Im Gespräch mit der DAZ erläutern sie, was das Buch den Lesern bietet.
Olaf Rose

DAZ: Frau Professor Friedland, Herr Rose, es gibt Lehrbücher zur Klinischen Pharmazie, es gibt Lehrbücher zur Pharmakologie. Brauchen wir da noch ein Lehrbuch „Angewandte Pharmakotherapie“? Was war Ihre Intention?

Rose: Die bisherigen Lehrbücher im Rahmen der Pharmakologie und Klinischen Pharmazie sind hervorragend strukturiert und vermitteln hoch kompetent fachliches Wissen in diesen Bereichen. Unser Ziel war es, mit dem Buch „Angewandte Pharmakotherapie“ den Leser über die aktuell verfügbaren Therapieoptionen zu informieren und gleichzeitig therapierelevante Fragen aus der Praxis aufzugreifen. DAZ: Wodurch unterscheidet sich dieses Werk konzeptionell von den klassischen Lehrbüchern, wie ergänzt es sie? In welchen Vorlesungen könnte es einen Platz bekommen?

Friedland: Unserer Meinung nach ergänzt das Buch „Angewandte Pharmakotherapie“ durch die Diskussion der Evidenz der aktuellen Studienlage der Pharmakotherapie und der Vorstellung der aktuellen Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften die Bücher im Bereich Klinische Pharmazie und Pharmakologie. Zusätzlich haben wir uns bemüht, klinische Therapieziele zu formulieren, die Pharmakotherapie nach klinischer Relevanz der Wirkstoffe zu erläutern und die klinisch relevanten unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Interaktionen zu diskutieren.

Prof. Dr. Kristina Friedland

Neben diesen wichtigen Grundlagen ist es Ziel dieses Buchs, aktuelle klinische Kontroversen und Problemfelder aufzunehmen und pharmakoökonomische Überlegungen vorzustellen, die inzwischen bei der Therapieentscheidung eine wichtige Rolle spielen. Wir sind der Meinung, dass dieses Buch im Rahmen der Vorlesungen des Faches „Klinische Pharmazie“ zum Einsatz kommen kann, aber auch für Apotheker in der täglichen Praxis ein hilfreiches Lehrbuch sein kann.

DAZ: Als Herausgeber wurden Sie von 29 Autorinnen und Autoren unterstützt. Was zeichnet die Autoren aus?

Rose: Bei den Autoren handelt es sich um Spezialisten in den jeweiligen Indikationsbereichen. Wir hatten das Glück, sehr kompetente Kollegen aus der Universität, der Klinik, aber auch aus Offizinapotheken zu gewinnen, die häufig mit Ärzten zusammen ihr fundiertes Wissen in den Kapiteln zusammengetragen haben und dadurch ein unserer Meinung nach sehr praxisnahes und praxisrelevantes Buch entstanden ist.

DAZ: Gegliedert ist das Buch nach Krankheiten. Wie sind die einzelnen Beiträge strukturiert? Welche Aspekte waren Ihnen besonders wichtig?

Friedland: Zentraler Inhalt des vorliegenden Buches ist die angewandte Pharmakotherapie: Wie ist die generelle therapeutische Herangehensweise bei der betreffenden Krankheit? Welche Leitlinien sind relevant? Welche klinischen Probleme treten auf? Die Therapie wird hier nicht vom Medikament aus vermittelt, sondern vom klinischen und patientenorientierten Standpunkt. Wegweisende Studien finden ebenso Berücksichtigung wie etablierte Lehrmeinungen im jeweiligen Fachgebiet. Abschließend werden die Arzneistoffe anhand ihrer klinischen Relevanz bewertet und gewichtet. Dabei werden möglichst alle therapeutischen Fragen beantwortet. Im Kapitel Diabetes wird beispielsweise nicht nur beschrieben, wann und warum eine Therapie mit Insulin sinnvoll ist, sondern auch mit wie vielen Einheiten eingestellt und wie bei Problemen reagiert werden kann.

DAZ: Das Buch kann demnach langfristig als Standardwerk Basiswissen für das Medikationsmanagement vermitteln. Wem legen Sie das Werk besonders ans Herz?

Friedland/Rose: Wir würden uns sehr freuen, wenn dieses Buch nicht nur in der universitären Lehre im Fach Klinische Pharmazie eingesetzt werden würde, sondern auch in der täglichen pharmazeutischen Praxis und der beruflichen Fortbildung.

DAZ: Frau Professor Friedland, Herr Rose, vielen Dank für das Gespräch! 

Für Medikationsmanager!

Erst der Patient, dann das Arzneimittel! Apotheker von heute überblicken die gesamte Behandlung ihrer Patienten. Dieses Buch bietet das Rüstzeug für die Feinjustierung der Arzneimitteltherapie, z.B. im Rahmen des Medikationsmanagements. Alle Kapitel zu 40 wichtigen Indikationen folgen einem einheitlichen Bauplan:

Das Fundament: die souveräne Einschätzung der Erkrankung. Wer ist betroffen? Wie äußern sich die Beschwerden?

Das Wissensgebäude: Hintergründe zur Therapie aus der Sicht des Patienten. Welche Behandlung ist empfohlen? Welche klinischen Probleme treten auf?

Das Material: Arzneistoffe, gewichtet und bewertet nach ihrer klinischen Relevanz. Wie sieht die optimale Therapie aus? Was tun, wenn Probleme auftreten?

Zeigen Sie, dass Ihre Leistung unentbehrlich für das Wohl Ihrer Patienten ist!

Olaf Rose (Hrsg.), Kristina Friedland (Hrsg.)

Angewandte Pharmakotherapie

2015.

ISBN 978-3-8047-3171-4

XVIII, 622 S., 73 farb. Abb., 167 s/w Tab.

Hardcover

Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart

68,80 Euro, Subskriptionspreis bis 31. Januar 2015: 55,00 Euro

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oder unter www.deutscher-apotheker-verlag.de

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