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Zufrieden mit dem Notdienstfonds

Apokix-Bilanz zum NNF-Jahrestag – Abwärtstrend beim Konjunkturindex

BERLIN (jz) | Ein Jahr nach dem Start des Nacht- und Notdienstfonds (NNF) zeigt sich, dass die große Mehrheit der Apothekerinnen und Apotheker mit diesem zufrieden ist. Das geht aus der aktuellen Apokix-Umfrage (September) des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) hervor, die sich nach dem Stand der Dinge erkundigt hat. Von den 274 befragten Apothekerinnen und Apothekern gaben 81 Prozent an, mit dem NNF eher (61%), sehr (18%) oder äußerst (2%) zufrieden zu sein – 19 Prozent waren es dagegen eher nicht.

Bei einzelnen Aspekten gibt es aber durchaus auch Kritikpunkte: So sind rund 45 Prozent der befragten Apokix-Teilnehmer mit der Höhe der Vergütung nicht zufrieden. Auch die Dauer bis zur Auszahlung der Pauschale wird von rund einem Drittel der Apothekenleiterinnen und -leiter kritisch gesehen (36%). Darüber hinaus finden 82 Prozent, dass im NNF eine Vergütung für Notdienste an Sonn- und Feiertagen zwischen 8 und 20 Uhr fehlt.

Punkten kann der NNF allerdings im Hinblick auf organisatorische Aspekte: Die Meldung der Stammdaten läuft für die allermeisten problemlos ab (89%). Lediglich 14 Prozent der Befragten bemängeln den bürokratischen Mehraufwand. Gut die Hälfte (52%) gab außerdem an, dass der NNF die finanzielle Belastung der eigenen Apotheke durch den Notdienst deutlich verringert hat. Besonders relevant ist der Nacht- und Notdienstfonds aus Sicht der APOkix-Teilnehmer für Apotheken im ländlichen Raum (87%) und in strukturschwachen Regionen (86%).

Apokix

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der „Frage des Monats“ werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuelle Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de

Stimmung in Apotheken sinkt wieder

Foto: DAZ/Sket
Passt schon Die aktuelle Apokix-Umfrage hat ergeben, dass die meisten Apotheker mit dem Nacht- und Notdienstfonds zufrieden sind. Die Vergütung könnte allerdings höher ausfallen, meinen viele.

Nachdem sich die Stimmungslage bei den Apothekenleitern im August erstmals in diesem Jahr ein wenig verbessert hatte, ging es im September wieder bergab. Nach dem kurzen Luftholen verschlechterte sich der vom IFH ermittelte Konjunkturindex, der monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekenleiter ermittelt, im letzten Monat um 4,6 auf 76,7 Punkte. Im September beurteilten knapp die Hälfte (46,7%) der befragten Apotheker ihre Umsätze neutral, 13,9 Prozent positiv. Über ein Drittel der Befragten (38,3%) bewerteten ihre Geschäftslage dagegen negativ – im Vormonat waren es noch 34,3 Prozent gewesen. Dabei beurteilten große Apotheken (mehr als 2 Mio. Euro Umsatz) ihre Geschäftslage positiver. 29,5 Prozent bewerteten sie als „sehr“ (4,5%) oder „eher positiv“ (25%), 38,6 Prozent als „neutral“ und 31,8 Prozent als „eher negativ“. Für die Option „sehr negativ“ entschied sich hingegen kein Befragter. Anders bei den kleinen Apotheken: Hier empfanden 7,3 Prozent der Teilnehmer ihre Geschäftslage im September als „sehr“, 34,3 Prozent als „eher negativ“. Die Mehrheit (50,6%) stimmte mit „neutral“ und 7,9 Prozent mit „eher positiv“. Kein Apothekenleiter mit einer kleinen Apotheke stimmte jedoch für „sehr positiv“.

Der Index für die erwartete Geschäftslage sank ebenfalls – auf 63,9 Punkte. Fast die Hälfte (48,9%) rechnet für die kommenden zwölf Monate mit einer negativen Geschäftsentwicklung. 41,6 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus und nur wenige von einer Verbesserung (8%). Auch hier sind es eher die großen Apotheken, die eine positivere Geschäftsentwicklung erwarten. Sowohl bei der Beurteilung der eigenen Geschäftslage als auch bei der erwarteten Geschäftserwartung geht die Tendenz somit wieder nach unten. 

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