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- DAZ 33/2014
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Wo Apotheke drauf steht, ...
Kammerpräsidentin Overwiening trifft Staatssekretärin Fischbach
Einerseits sollte über drängende berufspolitische Probleme der Apothekerschaft diskutiert werden, andererseits stellte die Politikerin klar, was sie von einer Apotheke erwartet – und was eben nicht: „Ich möchte, dass sich Apotheken von Drogeriemärkten und ihrem Angebot abgrenzen.“Dies bestätigte auch Overwiening: „Ich will mich nicht mit einem Drogeriemarkt vergleichen, sondern mich als freier Heilberufler im Zusammenspiel mit den anderen Akteuren im Gesundheitssystem positionieren.“
Dass auch „im Backoffice“ einer Apotheke jede Menge Heilberuf steckt, zeigte Overwiening im Rahmen einer kleinen Führung durch ihre Apotheke, wobei mit Morzall Paenda eine Pharmazeutin im Praktikum zeigte, dass Pharmazie vor Ort häufig da beginnt, wo die Industrie aufhört. So stellte sie für die Staatssekretärin Kapseln und eine Crème her – stellvertretend für die vielen Individualrezepturen, die in deutschen Apotheken jeden Tag hergestellt werden. „Wir stellen beispielsweise für Kleinkinder Arzneimittel her, welche die Industrie in passender Dosis nicht im Angebot hat“, so die zukünftige Apothekerin.
Einig waren sich Overwiening und Fischbach auch in der Frage der Qualität: „Neben der Abgabe des Arzneimittels an sich muss auch ein darüber hinaus geleistetes Engagement wie ein professionelles Medikationsmanagement eigens honoriert werden“, so Overwiening. Das stehe auch für das Bundesgesundheitsministerium außer Frage: „Wir wollen ein Mehr an Qualität, und da ist es nur logisch, dafür auch Anreize zu schaffen“, sagte Fischbach, die seit eineinhalb Jahren für die Bereiche Arzneimittel und Apotheken zuständig ist.
Auf der politischen Themen-Agenda standen außerdem die zukunftssichere Gestaltung der PTA-Ausbildung sowie die gesenkten Festbeträge: Anhand konkreter Fallbeispiele konnte Overwiening mit Blick auf die Apothekensoftware belegen, welche Belastungen die Patienten durch die Absenkung zusätzlich zu schultern hätten. Sie habe Patienten, die – bislang gut auf eine Therapie eingestellt – nun den Wirkstoff wechselten, weil sie sich die Zuzahlungen nicht mehr leisten könnten.
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