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Aus den Ländern
Becker: „Apotheker sind keine Auslaufmodelle“
LAV Baden-Württemberg stellt sich zukunftssicher auf
Mitgliederzahlen sinken – Organisationsgrad steigt
LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth präsentierte und erläuterte ausführlich die Haushaltszahlen für 2013 und den Ansatz für das Jahr 2014. Da die Einnahmen durch die Mitglieds-beiträge die Basis jeder Haushaltsplanung sind, sieht Hofferberth mit Sorge, dass „wir 2013 deutlich mehr Apothekenschließungen als Neueröffnungen hatten. Das geht einerseits einher mit einem drastischen Rückgang an Mitgliedern. Andererseits steigt der Organisationsgrad. 90,6% der Apothekerinnen und Apotheker im Land sind Mitglied im LAV.“ Der Trend zur Filialisierung dürfte nach Einschätzung des LAV mittlerweile eine gewisse Sättigung erfahren haben. Detailliert zeigte Hofferberth, wie die Beiträge für 2013 durch den Verband eingesetzt wurden. Unter anderem war eine umfangreiche Rechtsberatung rund um die Impfstreitigkeiten mit der AOK nötig geworden. Auch die erfolgreiche Kampagne zur Bundestagswahl „Gesundheit wählen“ und die Umsetzung des Streiktages zum Nacht- und Notdienstfonds hatte der Verband finanziert. Für 2013 hatte der Verband Präsenz auf fünf Parteitagen im Land gezeigt – für 2014 sind zum aktuellen Zeitpunkt vier Parteitage geplant. Im laufenden Jahr wurde unter anderem an einem Relaunch der LAV-Webseite www.apotheker.de gearbeitet. Der Jahresabschluss 2013 wie auch der Haushaltsplan 2014 wurden von den Mitgliedern einstimmig verabschiedet.
Ehrenamt braucht engagierten Nachwuchs
„Was können wir tun, damit wir junge Apothekerinnen und Apotheker an die Standespolitik und die ehrenamtliche Gremienarbeit heranführen? Diese Frage hat den Satzungsausschuss des Landesapothekerverbandes umgetrieben, und wir haben eine Lösung erarbeitet, die es möglich macht, eine bessere und effektivere Nachwuchsarbeit zu betreiben“, führte LAV-Vizepräsident Wolf Kümmel in das wichtige Thema ein. „Unser Plan ist, dass künftig der Beirat engagierte Mitglieder vorschlagen und beschließen kann, dass diese ordentlichen LAV-Mitglieder während der laufenden Amtsperiode ein Jahr lang als Gast an den Beiratssitzungen teilnehmen können und alle nötigen Informationen erhalten. Einzig: Sie werden in diesem ‚Schnupperjahr’ kein Stimmrecht haben.“ So können sie quasi in Echtzeit eine Vorstellung davon bekommen, welcher Aufwand auf sie zukommt, aber auch, welche Vorteile es haben kann, sich zu engagieren. Mit diesen Maßnahmen will der LAV gezielt junge Mitglieder ermutigen, sich aktiv im Verband einzubringen. Die Mitgliederversammlung hieß diesen Plan einstimmig gut.
Neue Wahlwelt: Filialen
Für die Rechtsabteilung stellte der Jurist Frank Dambacher die vorgeschlagenen Änderungen der Wahlordnung vor: „Wir sind der Auffassung, dass wir künftig abbilden müssen, dass es Hauptapotheken und Filialen in angrenzenden, unterschiedlichen Regionen gibt. Es ist dann ein berechtigtes Interesse dieser Mitglieder, ihr aktives und passives Wahlrecht auch in den unterschiedlichen Regionen ausüben zu können. Die drei Stimmen, die jedes Mitglied hat, sollen künftig auf unterschiedliche Regionen aufgeteilt werden können.“ Der LAV bleibt jedoch beim unverrückbaren Grundsatz, dass jedes Mitglied gleich viele Stimmen zur Verfügung hat. Aber es wird die Möglichkeit einer differenzierteren Stimmabgabe geschaffen. Das angepasste passive Wahlrecht ermöglicht, dass Mitglieder sich nicht ausschließlich in der Region ihrer Hauptapotheke zur Wahl stellen können, sondern stattdessen in einer angrenzenden Region – vorausgesetzt, sie sind dort auch mit einer Filialapotheke vertreten. Die Vorschläge des LAV wurden einstimmig angenommen.
Streitbar gegen Retaxationen
Das Dauerstreitthema Nullretaxationen wegen Formfehlern veranlasste die Mitgliederversammlung dazu, eine Resolution gegen diese Art von Kassenwillkür zu verabschieden. Die Resolution wurde umgehend auf der Verbandswebseite und über die Standesmedien veröffentlicht. Becker weiter: „Neben all unseren anderen Themen – wie Anpassung der Vergütung der Rezeptur und der BtM-Gebühren, der regelmäßigen Überprüfung unseres Apothekenfixums oder auch bei der Suche nach einer Lösung für das leidige Inkasso für den Herstellerrabatt – vergeht kein einziges Politikergespräch, in dem ich nicht für die Ächtung der Nullretaxationen kämpfe. Ich stoße auch auf viel Verständnis. Doch jetzt müssen Taten folgen.“
Am Ende der Mitgliederversammlung lobte LAV-Chef Becker ausdrücklich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Verbandes: „Aus Baden-Württemberg gehen viele Signale auf die Bundesebene aus, das macht mich stolz. Egal, ob wir mit unserer Plattform das Erstellen eines QMS vereinfachen oder über PQ-online dem Verfahren zur Präqualifizierung ein wenig den Schrecken nehmen. Unsere Sonderprojekte von ‚aktiv-c.a.r.e.‘ bis ‚sicher fit unterwegs‘, der Einsatz der LAV-Akademie oder im LAV-SOFO-Markt: Immer setzt sich das komplette Team in Stuttgart tagein, tagaus mit Feuereifer für die Mitglieder ein. Dafür bedanke ich mich von ganzem Herzen.“
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