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DAZ aktuell
Gemischte Gefühle bei Dr. Hauschka-Depotpartnern
Über die Umstellung und den Zeitpunkt der Umsetzung informierte die Firma Wala ihre Depotpartner im vergangenen September. In dem Schreiben wurde die komplette Neuausstattung mit den beiden Produktlinien zum 1. März zu günstigen Konditionen angeboten. Bestellte man diese nicht, erhielt man Briefe oder Besuche des Wala-Außendienstes und wurde dringlich darauf hingewiesen, bis zum Stichtag zu bestellen, berichtete ein Apotheker aus Bayern der DAZ. Nicht nur den Tonfall kritisieren manche Apotheker; auch die Retourenregelung stößt auf Kritik. Denn wer die Ware mit dem alten Design an Wala zurückschicken möchte, bekommt lediglich 40 Prozent des Einkaufspreises erstattet. Alternativ kann man die Produkte in Zweitplatzierung – also getrennt vom Hauschka-Sortimentsregal – weiterhin abverkaufen.
Weiterer Unmut entstand durch die geforderte Abnahmemenge. Diese beträgt je nach Packungsgröße drei bis fünf Stück je Produkt. Bei den „Topsellern“ liegt die Mindestabnahmemenge bei zehn Packungen. Für eine Landapotheke sei die Bestellmenge der jeweiligen Produkte zu groß, klagt eine Apothekerin aus Baden-Württemberg. Auf Nachfrage teilte ihr Wala jedoch mit, dass eine geringere Abnahmemenge nicht möglich sei. Andere Apotheker wünschten sich zudem, individueller bestellen zu können. Selbst wenn ein Produkt laut Wala ein „Topseller“ sei, bedeute das nicht, dass es in jeder Apotheke gleich gut gehe, gibt eine Apothekerin aus Schleswig-Holstein zu bedenken. Auch der Stichtag wird kritisiert. Er sei nur schwer einzuhalten gewesen, so eine hessische Apothekerin. Obwohl sie rechtzeitig bestellt habe, seien die neuen Produkte erst kurz vor dem 1. März ausgeliefert worden. Auch seien die Pharmazentralnummern nicht hinter dem EAN-Code hinterlegt, sodass die Verknüpfung händisch eingegeben werden musste. Die Umstellung dauerte daher insgesamt zwei Tage, erklärte sie DAZ.
Aber es gibt nicht nur Kritik, nicht alle Apotheker sehen die Umstellungsmodalitäten problematisch. Eine Apothekerin aus Sachsen berichtete, dass die Umstellung in ihrer Apotheke reibungslos verlaufen sei. Dies bestätigten auch Apotheker aus Hessen und Hamburg. Zudem seien die Abnahmemengen angemessen gewesen – genauso wie die Kommunikation von Wala, erklärt die Apothekerin aus Hamburg weiter.
Wala argumentiert gegen die Kritik
Wala selbst erklärt zur Umstellung: „Wir haben unsere Depotpartner frühzeitig, bereits im September vergangenen Jahres über die geplante Designumstellung informiert.“ Somit hätten sie bis zur Umstellung einen sehr großen Vorlauf für ihre Planung gehabt, meint Wala-Sprecherin Inka Bihler-Schwarz. Zudem seien sie im Abverkauf des alten Designs unterstützt worden, etwa durch Aktionen wie einem Produkt-Aufsteller, Probiergrößen und Beratungstage durch Außendienstmitarbeiter. Auch die Abnahmemenge entspreche „dem Umfang der Erstauftragspakete für neue Depotpartner“ und beruhe auf den bisherigen Erfahrungen. Als „selektive Premiummarke“ lege man Wert darauf, dass die Produkte vollständig präsentiert werden und das Regal gut bestückt sei. Die Erstausstattungspakete, betont die Sprecherin, seien lediglich ein Angebot an die Partner gewesen, aber kein Muss.
Auch der Stichtag 1. März 2014 habe seine Bedeutung: Als Fachhandelsmarke sei für Dr. Hauschka ein einheitlicher Markenauftritt essenziell, so Bihler-Schwarz. Für die meisten Kunden ist dies offenbar nachvollziehbar. Mehr als 90 Prozent hätten die Ware mit dem neuen Design vor dem 1. März bestellt. Im Sinne der Einheitlichkeit sollten Apotheken, die noch viel Altware haben, diese aber auch nach dem Stichtag abverkaufen, so Bihler-Schwarz weiter. Ab dem 15. Mai könnten sie dann Einzelware im neuen Design beziehen. „Wir gehen davon aus, dass dann der Bestand an Produkten im bisherigen Design soweit abverkauft sein wird, dass mit der Neuware wieder ein einheitliches Markenregal sichtbar sein wird.“
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