- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 5/2013
- Nordosten setzt auf ...
DAZ aktuell
Nordosten setzt auf Apotheker
Die Impfstoffversorgung für die Grippesaison 2013/2014 wird im Nordosten der Republik wieder von den öffentlichen Apotheken sichergestellt. Sie bieten den Kassen ein Festpreismodell: Für GKV-Versicherte gibt es die Vakzine zu einem festen Preis, in Brandenburg sind dies 7,45 Euro pro Impfdosis inklusive Mehrwertsteuer. Die Apotheken sind damit selbst gefordert, für eine wirtschaftliche Beschaffung zu sorgen.
Der AVB hat sowohl mit der AOK Nordost als auch mit dem Verband der Ersatzkassen (vdek) entsprechende Vereinbarungen getroffen. Damit werde die erfolgreiche und bewährte Versorgung der Bevölkerung mit Grippeimpfstoffen, wie in den vergangenen Jahren, weiter durch die Apotheken vor Ort gewährleistet, heißt es seitens des Verbandes. Dieses Ergebnis sei "umso gewichtiger", als dass in anderen Regionen der Republik das Ausschreibungsmodell nach wie vor vorgezogen wird, betont Frank Fürstenberg, 1. stellvertretender Vorsitzender des AVB. Tatsächlich zeigen sich die meisten Krankenkassen wenig beeindruckt von Lieferengpässen, die es in der laufenden Saison wegen der Ausfälle bei Novartis Vaccines gab – dem Ausschreibungsgewinner in Bayern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Allerorten wird ausgeschrieben – oftmals jetzt schon für zwei Jahre. Fürstenberg verweist darauf, dass nur in Hessen und im Nordosten die gesetzlichen Krankenkassen durch die jeweiligen Apothekerverbände vom Vorteil einer direkten Zusammenarbeit mit den Apotheken überzeugt werden konnten.
Preisspirale nach unten
Die AOK Nordost ist jedenfalls von den Erfahrungswerten der auslaufenden Saison überzeugt: In ihrer Region lief die Versorgung mit Grippeimpfstoffen Ende letzten Jahres störungsfrei ab. Auch Axel Pudimat, Vorsitzender des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, ist daher zufrieden, dass es bei der alten Regelung bleibt. Die mit der AOK Nordost getroffene Vereinbarung sei "eine praktische Lösung, die gut funktioniert", sagte er der DAZ. Mit Blick auf den ausgehandelten Preis gibt sich Pudimat hingegen nüchtern – hier gebe es leider immer nur eine Richtung: die nach unten. Dennoch: Er ist froh, dass weder große Versandapotheken die Versorgung exklusiv übernehmen, noch ein einzelner Hersteller bezuschlagt wurde. Er selbst kann "nur mit dem Kopf schütteln", wenn er sieht, wie Krankenkassen trotz der Erfahrungen dieser Saison noch immer auf Ausschreibungen setzen.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.