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Aus den Ländern
Pharmakotherapie im Alter
36. Heidelberger Herbstkongress der LAK Baden-Württemberg
LAK-Präsident Dr. Günther Hanke zeigte sich beeindruckt, dass der Heidelberger Kongress jedes Jahr wieder Rekorde bricht und außerdem sei er sehr stolz, dass auch Kollegen aus anderen Bundesländern anreisten, um an der Fortbildung in Baden-Württemberg teilzunehmen. Er dankte der wissenschaftlichen Leitung, die dieses Jahr zum zweiten Mal in der Hand der „drei Damen“ lag, dem „Dreimädelhaus“, wie er sie scherzhaft bezeichnete, aber nicht ohne zu betonen, dass Silke Laubscher, Andrea Litzinger und Dr. Bianca Scholz nichts mit den Protagonistinnen des gleichnamigen Singspiels gemein hätten. Was für eine hervorragende Arbeit die drei Damen, mit dem was sie in Heidelberg mit Unterstützung der LAK Baden-Württemberg auf die Beine stellten, geleistet hatten, zeigte sich dann im folgenden Programm. Den Anfang machte Prof. Dr. Walter E. Haefeli, Pharmakologe aus Heidelberg, mit seinem Vortrag „Besonderheiten der Pharmakotherapie beim geriatrischen Patienten“. Der Fokus lag aber nicht auf Dosisanpassung und Ähnlichem, sondern auf dem Teil der Therapie, der mit der Abgabe beginnt und mit der Wirkung oder Nebenwirkung endet und Probleme wie Medikationspläne, Tabletten-teilen und Non-Adherence mit sich bringt, also pharmazeutische Kernthemen. Mit pharmazeutischer Kernkompetenz ging es dann auch weiter: Dr. Nina Griese-Mammen von der ABDA gab einen Überblick über die Abstufungen des Medikationsmanagementes. Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Vortrag zum Thema altersbedingte Augenerkrankungen. Hier wartete Augenarzt Gregor Märker aus Lohr mit einer Premiere auf: zum ersten Mal kam im Rahmen des Herbstkongresses eine Patientin zu Wort. Sie schilderte die Symptome der Makuladegeneration aus Sicht einer Betroffenen. Dabei erwähnte sie ganz nebenher, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben vor solch großem Publikum sprach, was die 84-Jährige mit Bravour meisterte.
Auch am Sonntag war trotz strahlendem Spätherbstwetter wieder volles Haus. Der Vortragsreigen begann mit Prof. Dr. Hans Förstl, Psychiater von der TU München. Er sprach zum Thema Demenz, gleichsam informativ wie unterhaltsam und nicht ohne vorher seine Bewunderung für die Disziplin der Apotheker auszusprechen, am Sonntagmorgen so zahlreich zu erscheinen. Bei seinen Kollegen sähe das anders aus. Auch der nächste Beitrag kam aus dem Bereich der Nervenheilkunde: es ging um Parkinson. Besonderer Dank ging an Referenten Prof. Dr. Jan Kassubek aus Ulm, der kurzfristig eingesprungen war. „Diabetes, Multimorbidität und Malnutrition“ war dann das letzte Thema. Dr. Dr Andrej Zeyfang vom Bethesda-Krankenhaus in Stuttgart, der als „der Experte für Diabetes und Geriatrie“ vorgestellt wurde, war der Referent. Neben den Vorträgen bildete die Preisverleihung für die beste Projektarbeit aus der Weiterbildung zum Fachapotheker für Allgemeinpharmazie ein zusätzliches Highlight. Der Preis 2012 ging an Friederike Elisabeth Uhl aus Freiburg für ihre Arbeit zum Thema „Substitutionstherapie in der öffentlichen Apotheke“. So war der Heidelberger Herbstkongress auch dieses Jahr ein rundum gelungenes Event, das sicher wieder einige neue Fans gewonnen hat.
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