Apotheke und Markt

Vitamin D im Fokus

Nach wie vor schlechte Versorgungslage in Deutschland

Mehr als jeder Zweite in Deutschland ist unzureichend mit Vitamin D versorgt. Die Prävalenz und die Folgen eines Mangels wurden lange Zeit unterschätzt, mittlerweile findet hier ein Umdenken statt und das Vitamin rückt immer mehr in den Fokus der Forschung. Welche Folgen ein Vitamin D-Mangel haben kann und wie Arzneimittel den Stoffwechsel des Nährstoffs beeinflussen, wurde vor Kurzem auf einem Vitamin D-Symposium im Rahmen der Medizinischen Woche in Baden-Baden diskutiert.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts leiden 58% der Frauen und 57% der Männer in Deutschland an einem Vitamin D-Mangel mit Blutkonzentrationen unter 50 nmol/l bzw. 20 ng/ml. Im Winter liegt die Prävalenz sogar noch höher.

Vitamin-D-Mangel als Gesundheitsrisiko

Längst belegt eine Vielzahl von Studien, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D viele Organsysteme beeinflusst. So zeigt z.B. die aktuellen ESTHER-Studie (Epidemiologischen Studie zu Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten Therapie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung), dass ein Vitamin D-Mangel die allgemeine und die kardiovaskuläre Mortalität erhöht. Und dass ein Vitamin D-Mangel nicht nur die Knochenmasse verringert, sondern sogar den Knochen altern lässt, belegt eine aktuelle Studie, auf die Priv.-Doz. Dr. Florian Barvencik bei dem von Wörwag Pharma veranstalteten Symposium hinwies. Ein Vitamin D-Mangel beeinflusst zudem diverse chronische Erkrankungen. „Man sollte meinen, dass aufgrund der Risiken die Vitamin D-Versorgung in Deutschland ausreichend beachtet wird. Doch leider ist das Gegenteil der Fall“, kritisierte Barvencik die hiesige Situation.

Foto: Wörwag

Wechselwirkung oft unberücksichtigt

Zur Risikogruppe für einen Vitamin D-Mangel zählen insbesondere ältere Menschen. Sie halten sich zum einen seltener im Freien auf, zum anderen verringert sich im Alter die Fähigkeit der Haut zur Vitamin D-Synthese. Erschwerend kommt hinzu, dass verschiedene Arzneimittel den Stoffwechsel dieses Vitamins stören, beispielsweise Antiepileptika, Antiestrogene, Phytopharmaka und Zytostatika. Einige Arzneistoffe inaktivieren Vitamin D, wodurch sie potenziell einen Vitamin D-Mangel auslösen können. „In der medizinischen Praxis werden die Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Vitamin D viel zu wenig berücksichtigt“, bemerkte Uwe Gröber. Er empfiehlt älteren Menschen und Personen, die langfristig Arzneimittel einnehmen, ihren Vitamin D-Status kontrollieren zu lassen und Vitamin D gegebenenfalls zu substituieren.

Aufgrund diverser Studienergebnisse, die ein verringertes Risiko für Funktionseinbußen des Bewegungsapparates, Stürze, Frakturen, und vorzeitigen Tod mit überzeugender bzw. wahrscheinlicher Evidenz zeigen, empfehlen verschiedene Fachgesellschaften die Einnahme von 800–1000 IE Vitamin D pro Tag für ältere Menschen. Bei dieser Dosis sind keine nennenswerten Risiken oder Nebenwirkungen zu erwarten.

Mehr Aufmerksamkeit!

Insgesamt stimmten die Referenten des Symposiums überein, dass dem Vitamin D-Mangel unbedingt größere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Bisher vorliegende Erkenntnisse verdeutlichen zum einen die Häufigkeit des Mangels in unseren Breiten und zum anderen die essenzielle Bedeutung dieses Nährstoffs für die körperliche Gesundheit. Der Vitamin D-Status sollte bei Risikogruppen regelmäßig kontrolliert und ein Mangel durch Supplementierung mit einem Vitamin D-Präparat (z.B. Vitagamma®; eine Tablette enthält 1000 IE Vitamin D3) ausgeglichen werden.

 

Quelle

Vitamin D-Symposium „Vitamin D – vielseitig in Prophylaxe und Therapie” im Rahmen der Medizinischen Woche, 31.10.2013, Baden- Baden, veranstaltet von Wörwag Pharma

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