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Rote Karte gegen häusliche Gewalt
Apotheker und Frauenbeauftragte in Hessen starten gemeinsame Kampagne
Sowohl Opfer von häuslicher Gewalt als auch Zeugen wissen oft nicht, an wen sie sich wenden bzw. wie sie richtig reagieren können. Die Kampagne soll daher die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und über die verschiedenen Hilfsangebote informieren. In der Öffentlichkeit sei längst noch nicht ausreichend bekannt, dass es eine ganze Reihe von kompetenten Anlaufstellen und Hilfsangeboten für Betroffene gibt, betonte Christa Winter, Sprecherin der LAG Hessischer Frauenbüros bei der Vorstellung der Kampagne. „Dies wollen wir mit der gemeinsamen Aktion mit den Apothekern ändern.“
Informationsquelle Apotheke
Neben einem Plakat wurde unter anderem der Handzettel „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“ entwickelt, der in den 1550 hessischen Apotheken zur kostenlosen Mitnahme bereitliegt. Er gibt konkrete Hilfestellung, bei welchen Anlaufstellen Opfer und Zeugen Hilfe erhalten können. Hans Rudolf Diefenbach, stellvertretender HAV-Vorsitzender, ist überzeugt, dass die Apotheke als niederschwellige Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Gesundheit sehr gut geeignet ist, diese Informationen „an die Frau zu bringen“. Dass von den rund 11.000 Apothekenmitarbeitern fast 90 Prozent Frauen sind, gebe der Maßnahme „einen zusätzlichen Faktor an Glaubwürdigkeit“.
Jede vierte Frau betroffen
Häusliche Gewalt trifft zu über 90 Prozent Frauen – jeden Alters, aus allen sozialen Schichten und Kulturen, mit und ohne Behinderung. Etwa jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt, berichtete die Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper (CDU). Die „häusliche Gewalt“ umfasst dabei verschiedene Formen innerhalb einer Paarbeziehung: von ständiger Kontrolle aus Eifersucht, über Erniedrigung, Isolation, sexuelle Nötigung bis hin zum Schlagen, Stoßen, Treten und Würgen.
Die Kampagne „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“ wird durch zahlreiche regionale und lokale Einzelmaßnahmen von den ortsansässigen Apotheken und kommunalen Frauenbeauftragten begleitet.
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