Arzneimittel und Therapie

Zostavax® verfügbar | Antikogulanzien: Risikofaktoren für Blutungen

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Zostavax® verfügbar

Zur Vorbeugung von Herpes zoster und seiner häufigsten Komplikation, der Post-Zoster-Neuralgie, steht jetzt in Deutschland der Lebendimpfstoff Zostavax® zur Verfügung. Der Impfstoff gegen Gürtelrose war schon seit längerem von den Europäischen Behörden zugelassen, stand bisher aber nicht zur Verfügung. Indiziert ist er zur Prävention von Herpes zoster und durch Herpes zoster verursachte postherpetische Neuralgie bei Personen ab 50 Jahren. Hier konnte in Studien die Zoster-Inzidenz um 70% reduziert werden, so Sanofi Pasteur MSD. Zostavax® ist nicht indiziert zur Prävention einer primären Varicella-Infektion (Windpocken) und darf Kindern und Jugendlichen nicht verabreicht werden.

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Antikogulanzien: Risikofaktoren für Blutungen

Die neuen oralen Antikoagulanzien Apixaban (Eliquis®), Dabigatran (Pradaxa®) und Rivaroxaban (Xarelto®) machen bei der Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse Vitamin-K-Antagonisten und niedermolekularen Heparinen Konkurrenz. Allerdings haben Meldungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen gezeigt, dass auch bei den neuen Antikoagulanzien ein Risiko für schwere Blutungsereignisse, auch mit Todesfolge, besteht. Darauf weisen jetzt die Hersteller hin. Bei den neuen Antikoagulanzien ist zwar im Gegensatz zu den Heparinen und Vitamin-K-Antagonisten kein regelmäßiges Monitoring der Gerinnungswerte notwendig. Der große Nachteil: Ein spezifisches Antidot ist bisher nicht verfügbar. Um das Blutungsrisiko zu minimieren, ist es essenziell, die Angaben zu Dosierung, Gegenanzeigen sowie Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen. Außerdem gibt es weitere substanzspezifische Einschränkungen wie die Nierenfunktion. Hier ist besonders zu beachten, mit welcher Formel die Nierenfunktion berechnet wird. Die Angaben der Fachinformationen basieren auf einer Berechnung der GFR nach Cockroft-Gault. Im klinischen Alltag dominiert meist die Berechnung anhand der MDRD-Formel. Die unterschiedliche Berechnungsweise kann zu signifikanten Unterschieden in der GFR-führen. Substanzspezifische Empfehlungen geben die jeweiligen Fachinformationen.

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