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Aus den Ländern
„Wir müssen uns bei den Apotheken bedanken“
Sommerempfang des Apothekerverbandes Nordrhein
In seiner Begrüßungsrede kommentierte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein, die Anpassung des Apothekenhonorars: „Drei Prozent in neun Jahren sind eindeutig zu wenig.“ So seien die Kosten durch die Inflation um 14,4% und für das Apothekenpersonal um 28% gestiegen. Preis forderte eine regelmäßige Anpassung des Honorars und verwies auf die nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen für Apotheken und den immer höheren Aufwand, insbesondere durch die Umsetzung von mittlerweile über 18.000 Rabattverträgen. Nach dem Apothekennotdienstsicherstellungsgesetz (ANSG) bedürften auch andere hoch defizitäre Leistungsbereiche in den Apotheken, wie bei Betäubungsmitteln und in der Rezepturherstellung, dringend einer Vergütungsanpassung. Wie schwierig derzeit die Lage der öffentlichen Apotheken sei, zeige die weiterhin steigende Anzahl an Apothekenschließungen.
Herausforderung AMTS gemeinsam mit Ärzten angehen
In Bezug auf die Landespolitik in Nordrhein-Westfalen lobte Preis, dass die Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) nachdrücklich hinter der inhabergeführten Apotheke stehe und deren Bedeutung als unverzichtbare Anlaufstelle „in Pantoffelnähe“ anerkenne. Als besonders positiv wertete Preis die Entschließung der Landesgesundheitskonferenz in NRW zum Thema Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Die Herausforderung bestehe nun darin, dass Apotheker und Ärzte im Bereich Medikationsmanagement effektiver zusammenarbeiten. „Wir sind bereit, hier Verantwortung zu übernehmen“, so Preis. Andererseits kritisierte Preis die Landesregierung in NRW, weil sie Fördermittel für die PTA-Ausbildung gestrichen hat: „Dass sich die Schulgelder dadurch auf bis zu 375 Euro erhöhen, passt nicht zu einer Landesregierung, die sich das Thema Bildung groß auf die Fahnen geschrieben hat. Diese Entscheidung war und ist unsozial!“ Er forderte die Landesregierung auf, hier konkrete Vorschläge zu machen.
Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke
Staatssekretärin Ulrike Flach (FDP) betonte erneut, dass die Bundesregierung zur flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch die inhabergeführten Apotheken stehe. Sie bedankte sich ausdrücklich bei den Apotheken für ihren Beitrag zur Stabilisierung der Gesundheitsausgaben im Rahmen des AMNOG. Weiterhin begrüßte Flach die Einigung zwischen GKV-Spitzenverband und Deutschem Apothekerverband zum Kassenabschlag und hofft, dass es bei der Substitutionsliste noch im Herbst zu einer Lösung kommt.
In der nächsten Legislaturperiode müsse man bei den Apotheken im Bereich Bürokratie für eine Erleichterung sorgen, z.B. bei der Umsetzung der Rabattverträge, so Flach. Aufgrund ihrer vielen Apothekenbesuche könne sie den Beratungsaufwand bei der Generikasubstitution sehr gut einschätzen.
Im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen durch die neue Apothekenbetriebsordnung zeigte sich Flach gesprächsbereit: „Wenn es Sorgen bei der Apothekenbetriebsordnung gibt, können diese auf kurzem Dienstweg mitgeteilt werden. Denn wir wollten Sie mit der Apothekenbetriebsordnung nicht ärgern, sondern für Erleichterung sorgen.“
Die Initiative der Apothekerschaft für ein neues Leitbild ist laut Flach im Gesundheitsministerium auf ein positives Echo gestoßen. Ausgehend von einem neuen Leitbild, könne man auch die Honorierung reformieren.
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