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DAZ aktuell
Gründe für Impfstoff-Lieferengpässe umstritten
„Gesundheit wählen“: Bender verteidigt Rabattverträge
Nach den Versorgungsproblemen mit Grippe-Impfstoffen im letzten Winter gebe es nun Schwierigkeiten bei der FSME-Impfung, heißt es in der Einleitung zur Frage. Das hätte fatale Folgen, gerade für Baden-Württemberg als einem Hochrisikogebiet für FSME-Erkrankungen durch Zeckenbisse. Von den Kandidaten wollen die Apotheker im Wahlkreis Stuttgart II daher wissen, wie sie sich für eine gute und wirtschaftliche Versorgung mit Impfstoffen und ob sie sich auch für eine gesetzliche Regelung einsetzen würden, die Rabattverträge mit Impfstoffen ausschließt.
Bender: Rabattverträge nicht Alleinursache
„Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, eine benötigte Impfung auch zu erhalten“, antwortet Bender. Die Auswirkungen der Rabattverträge auf die Impfstoffversorgung seien daher „genau zu beobachten“. Ob allerdings die von den Apothekern angeführten Lieferengpässe tatsächlich den Rabattverträgen geschuldet seien, sei „durchaus umstritten“. In drei Bundesländern würden die aufgetretenen Lieferschwierigkeiten bei den Grippeimpfstoffen auch auf die zu kurzfristigen Vertragsabschlüsse zwischen Krankenkassen und Herstellern zurückgeführt – dieses Problem ließe sich laut Bender aber bei einer erneuten Ausschreibung vermeiden. Die Lieferschwierigkeiten beim FSME-Impfstoff hätten wiederum „gar nichts mit den Rabattverträgen zu tun“ gehabt, betont die Grüne. Hier sei es auch in anderen Ländern zu Verzögerungen gekommen, in denen es überhaupt keine Rabattverträge gebe. Grund sei vielmehr die überraschend hohe Zahl von Impfwilligen gewesen.
Regionale AMTS-Modelle anleiern
Auf die Frage, welche Rahmenbedingungen sie in ihrem Wahlkreis plane, um Projekte zur besseren Abstimmung zwischen Ärzten und Apothekern zu fördern, verweist Bender auf die im Sozialgesetzbuch V geschaffene Möglichkeit zur Durchführung von Modellprojekten zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Therapietreue chronisch Kranker. „Dieses sogenannte ABDA-KBV-Modell hat jedoch Anlaufschwierigkeiten, die – soweit das von außen zu beobachten ist –, insbesondere darin liegen, dass die Ärzteschaft vor Ort nicht ganz so aufgeschlossen ist, wie erhofft.“ Bender ist sich aber sicher, dass Patienten diese Angebote gerne wahrnehmen würden.
Was sollten Apotheker in Baden-Württemberg also tun? „Da die baden-württembergischen ApothekerInnen für die bundesweite Erprobung kein Interesse geäußert hatten, bleibt Ihnen in Stuttgart zur Zeit nur die Möglichkeit, individuell auf einzelne ÄrztInnen zuzugehen oder zur Vorbereitung einer solchen Zusammenarbeit eine oder mehrere Veranstaltungen oder Fortbildungen vor Ort anzuleiern“, empfiehlt Bender. Sie sollten die Landesapothekerkammer bitten, zusammen mit Ärztekammer oder Kassenärztlicher Vereinigung ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und vor Ort anzubieten – ein guter Anhaltspunkt könne eine gemeinsame Fallbesprechung chronischer Krankheitsbilder oder anonymisierte Beispiele multimorbider PatientInnen sein.
„Gesundheit wählen“
Für diese ABDA-Kampagne befragen Apotheker „ihre“ Bundestagskandidaten zu gesundheitspolitischen Positionen.
Die Fragen und die Antworten der einzelnen Kandidaten finden Sie im Internet unter www.gesundheit-waehlen.de.
Auf DAZ.online berichten wir aktuell und umfassend über die eingehenden Antworten.
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