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- DAZ 33/2013
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Aus der Hochschule
Alpenpflanzen in Südtirol
Universität Münster: Exkursion zum Südhang der Zillertaler Alpen
Ein erster Spaziergang im oberen Pfitschtal gab interessante Einblicke in die dortige Sumpfflora, wobei insbesondere die mannigfaltigen Orchideenarten faszinierend waren. Da für den nächsten Tag ein Wettersturz angekündigt war, erfolgte der Aufbruch in die Berge schon früh morgens um 6 Uhr. Ziel war die Hochfeilerhütte, eine Schutzhütte auf 2710 m. In vier Stunden wanderten wir durch einen Bergwald, über Almen und schließlich über Schuttareale mit spannenden Ausblicken auf den mächtigen Gletscher. Da sich massive Wolkenbänke am Himmel zusammenbrauten, steigerten wir das Marschtempo und erreichten rechtzeitig vor dem Regen die Hütte. Es war für alle spannend, dem draußen tobenden Orkan zuzuhören und sich währenddessen Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen.
Am nächsten Morgen unternahmen wir bei strahlendem Sonnenschein – aber eisigen Temperaturen und dünner Schneeauflage – eine kleine Wanderung zum Gletscher. Wir betrachteten die typischen Gesteine – verschiedene Gneisarten – und Mineralien, sehr häufig Granate. Einige Teilnehmer wurden zu Spezialisten, die Granate mittels Taschenmesser aus dem Gestein herauszulösen. Ein kurzer, steiler Abstieg über die Seitenmoräne zum aperen Gletscherbett und eine kurze Gletscherwanderung brachten spannende Einblicke in diese Eisformation. Am Nachmittag erkundeten wir die Schuttflora rund um die Hochfeilerhütte, die überwiegend eine typische Silicatflora ist, aber wegen eines Marmorbands im Gestein auch einige kalkliebende Pflanzen wachsen lässt. Ein ausführliches Verzeichnis der Pflanzenarten wurde erstellt .
Am nächsten Morgen machte sich eine Teilgruppe bei bestem Wetter auf zum Hochfeiler (Gran Pilastro), der mit 3509 m die höchste Erhebung der Zillertaler-Alpen darstellt. Nach knapp drei Stunden war der Gipfelaufbau erreicht; nur die letzten 30 Höhenmeter waren nicht zu schaffen, da hierzu Steigeisen, Pickel und Seil benötigt worden wären. Der Rundblick war überwältigend, und für viele Teilnehmer war es eine schöne Erfahrung, erstmals aus eigener Kraft über 3000 m Höhe zu stehen und Dolomiten, Karwendel, Ötztaler- und Stubaier Alpen von oben zu betrachten. Und dann immer wieder die Beobachtung: Auch in dieser Höhe wachsen noch Pflanzen, Steinbrech-Arten, Dickblattgewächse und Gletscher-Hahnenfuß nutzen jede Ritze und humushaltige Ecke, um sich zu behaupten.
Abends servierten Hüttenwirt Hannes und seine Mannschaft immer ein fantastisches 3-Gänge-Menü. Kulinaria wie Südtiroler Speck, Knödel, Schluchskrapfen, frisch gebackener Strudel und andere Süßspeisen verführten die sensorischen Rezeptoren zu erhöhter Aktivität. Die Portionen waren so riesig, dass auch die ewig hungrigen Studierenden ans esstechnische Limit kamen. Als Absacker gab‘s danach einen Hüttenschnaps. Die Schlafstätten waren zwar gemütlich, aber das Schnarchkonzert im 8-Bett-Zimmer führte durchaus immer wieder zu Diskussionen.
Nach dem Abschied stiegen wir bei strahlendem Sonnenschein gemütlich ins Pfitschtal ab, wobei wir auch hier die Pflanzen bestimmten. Zurück im Tal machten sich die meisten auf die Rückfahrt nach Münster, während die Unentwegten noch einen Ferientag anhängten, um geruhsam Südtirol, Tirol und die Zillertaler Alpen zu genießen.
Resümee: Eine tolle Gegend, eine faszinierende Flora, Südtiroler Gastlichkeit vom Feinsten und eine schöne Zeit für alle. Und ganz wichtig: Alle sind wieder gesund vom 3500er Gipfel zurückgekehrt.
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