Prisma

Krampfanfälle schaden dem Gehirn

(hel). Epileptische Anfälle verzögern die Entwicklung von Kindern. Das zeigen die Ergebnisse einer englischen Studie, in der Ärzte der Universitätsklinik in London 54 Kinder im Alter von einem Monat bis zu dreieinhalb Jahren innerhalb von sechs Wochen nach einem Status epilepticus untersucht hatten.

Bei der Hälfte der Kinder war der Anfall durch Fieber ausgelöst worden. Bei den Kindern ohne Fieber dauerten die Anfälle im Schnitt etwas länger (83 versus 68 Minuten), ansonsten unterschieden sich die beiden Gruppen nicht wesentlich.

Die Ärzte erfassten kognitive, sprachliche und motorische Fähigkeiten der Kinder mit dem altersstandardisierten Bayley Scales of Infant Development (BSID, Normalwert = 100 Punkte). Das Ergebnis: Kinder mit einem fieberlosen Status epilepticus lagen im Mittel unter 80 Punkten, Kinder mit einem fieberbedingten Status hatten Werte von rund 90 Punkten. Auch ein Jahr nach einem Anfall waren die BSID-Werte praktisch unverändert. Die Kinder mit den Krampfanfällen schnitten im Hinblick auf die geistigen und motorischen Fähigkeiten weiterhin deutlich schlechter ab als Kinder, die keine Krampfanfälle erlitten hatten.


Quelle: Martinos M et al. Epilepsia 2013;54(6): 1012 – 9, Online: doi:10.1111/epi.12136

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