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- DAZ 27/2013
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Aus der Hochschule
Kommt ein Teddybär in die Apotheke …
Seit 2002 verwirklichen engagierte Medizinstudenten in Tübingen das ursprünglich aus Skandinavien stammende und äußerst erfolgreiche Projekt der "Teddyklinik". Dabei besuchen sie regelmäßig Kindergärten und errichten auch mal ein großes Zelt als Krankenhaus. Vor zwei Jahren haben sich Tübinger Pharmaziestudierende zum ersten Mal an der "Teddyklinik" beteiligt. Damals steckte ihr Part quasi noch in den Kinderschuhen. In diesem Jahr haben sie aber schon große Spuren, d. h. einen mächtigen Eindruck bei den Kindern hinterlassen.
Teddyklinik mit Apotheke
Nach einem persönlichen Gespräch mit einem "Arzt" der Teddyklinik kommen die Kinder auf ihrem Weg durch das große Zelt in die "Apotheke", um die Rezepte für ihre Teddys einzulösen und nebenbei noch allerlei zu entdecken. Viele Kinder kennen die Apotheke nur als den Ort, wo sie ein Stück Traubenzucker bekommen. Doch lässt man sie einmal an den Teekräutern schnuppern, wird ihre Neugierde an der Pharmazie schnell geweckt, und sie stellen viele Fragen. Dabei profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch die Studierenden, denn etwas auf einfache Weise verständlich zu erklären, erfordert viel Einfühlungsvermögen und ist ein gutes Training für später. Eine kleine Ernährungsberatung gehört in der Teddy-Apotheke auch dazu und kommt bei den Kindern gut an.
Am meisten lernen Kinder, wenn sie selbst Hand anlegen. Daher dürfen sie in der Teddy-Apotheke Zäpfchen betasten, den Inhalt einer Kapsel erforschen und den Kuscheltieren munter Augentropfen verabreichen. Schon recht gut informiert sind Kinder, die Krankheiten aus eigener Erfahrung kennen. Sie können ihren Altersgenossen – die dann natürlich große Augen machen – sogar befremdlich wirkende Inhalatoren erklären.
In der Teddyklinik hatten die Tübinger Pharmaziestudierenden auch die Chance, bei Kindern das Bewusstsein für Gesundheit und den richtigen Umgang mit Medikamenten zu schärfen. Mancher Mediziner war erstaunt, wie viel wir den Kindern vermittelt haben – dies war ein netter Nebeneffekt, der hoffentlich die künftige Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker fördert.
Diana Moll
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